Berlin. . Beim neuen Berliner Airport gibt es Probleme mit dem Brandschutz. Wann der Flughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld nun eröffnet wird, ist noch nicht klar. Der Chef von Air Berlin, Hartmut Mehdorn, ist enttäuscht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen unerwarteten freien Tag. Eigentlich wollte sie Ende Mai den Großflughafen der Hauptstadt einweihen. Hat sich erledigt, denn am Dienstag schockierten die Bauherren Politik und Öffentlichkeit. „Technische Probleme bei der Brandschutztechnik machen die Verschiebung des Eröffnungstermins unumgänglich“, teilte die Flughafengesellschaft mit.

Berlins Stadtoberhaupt Klaus Wowereit sagte, die Eröffnung werde in den August verschoben. Er ist Aufsichtsratschef der Betreibergesellschaft. Auf jeden Fall werden die Berliner, wenn sie im Juni in den Urlaub fliegen wollen, auf den beiden alten Landeplätzen abgefertigt.

Airport-Chef Rainer Schwarz entschuldigte sich dafür. Doch warum die Absage erst so spät erfolgte, versteht an der Spree kaum jemand. Immerhin begannen die Planungen vor 20 Jahren. Noch in der vergangenen Woche hatte Schwarz den verantwortlichen Staatssekretären des Bundes und der beiden Länder eine pünktliche Eröffnung versprochen.

Die Folgen der Verspätung sind noch nicht absehbar. Die Fluggesellschaften haben schließlich schon viele Tickets für Maschinen verkauft, die am neuen Standort abheben sollten. Da das Angebot insgesamt ausgeweitet wurde, wird es schwer, die zusätzlichen Starts an den bestehenden Landeplätzen unterzubringen. Der Chef von Air Berlin, Hartmut Mehdorn, ist enttäuscht. „Es stellt alle Beteiligten vor gewaltige logistische Probleme, die außerdem erhebliche noch nicht kalkulierbare Mehrkosten verursachen werden,“ sagt er. Air Berlin will in Schönefeld ein Drehkreuz mit kurzen Umsteigezeiten einrichten. Das geht vorerst nicht.

Lufthansa bedauert die Verschiebung

Auch die Lufthansa „bedauert“ die Verschiebung. „An der geplanten Ausweitung unseres Flugplans wollen wir festhalten. Aktuell sind wir in Gesprächen, um die dafür notwendigen Slots in Tegel zu sichern“, erklärte Konzernsprecher Wolfgang Weber. Inwieweit Schadenersatzforderungen auf die Betreibergesellschaft oder auf die für die Verzögerung verantwortlichen Baufirmen zukommen, wusste am Dienstag niemand .

Der Flughafen „Willy Brandt“ wird wohl trotzdem bald der drittgrößte Landeplatz in Deutschland hinter Frankfurt und München werden. Bis zu 27 Millionen Fluggäste können in der ersten Ausbaustufe des fast drei Milliarden Euro teuren Projektes jährlich abgefertigt werden. Fragt sich nur: ab wann.