Washington. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, sieht die Zukunft der Weltwirtschaft pessimistisch. Die Aussichten seien derzeit ziemlich düster, sagte Lagarde bei einer Konferenz des US-Außenministeriums in Washington. Europa könne seine Probleme nicht alleine lösen.
IWF-Chefin Christine Lagarde hat ein pessimistisches Bild der Weltkonjunktur gezeichnet. "Der Ausblick auf die Weltwirtschaft ist im Augenblick nicht besonders rosig. Er ist ziemlich düster", sagte Lagarde am Donnerstag in Washington. Um zu verhindern, dass sich die Krise zu einer weltweiten Depression entwickele, sei das Handeln aller Länder, vor allem aber der Europäer gefordert.
Keine Volkswirtschaft der Welt sei vor dem Abwärtstrend immun, sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds.
Relativ günstig stellt sich die Lage aus Sicht Lagardes in asiatischen und lateinamerikanischen Ländern dar, die in den Krisen der 80er und 90er Jahre mit Hilfe des IWF ihr Bankensystem und die Finanzaufsicht umgestalteten. Das tue diesen Ländern jetzt gut. Notwendig seien nun ganzheitliche Schritte zur Beseitigung der Systemschwächen der Weltwirtschaft. Sie müssten von Europa und der Euro-Zone ausgehen, die Zentrum der Krise stünden.
Demokratische Prozesse verhindern Lagarde zufolge aber oft schnelle Entscheidungen. Der Zielkonflikt zwischen den Erwartungen der Märkte und der politischen Realität müsse gelöst werden.