Paris. .
Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde bewirbt sich um den Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF). Damit möchte sie ihrem zurückgetretenen Landsmann Dominique Strauss-Kahn folgen.
Zu dieser Entscheidung sei sie „nach reiflicher Überlegung“ gelangt, sagte Lagarde am Mittwoch bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Paris. Präsident Nicolas Sarkozy und Premierminister François Fillon stünden uneingeschränkt hinter ihrer Kandidatur. Der bisherige IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn war vergangene Woche von seinem Posten zurückgetreten, nachdem er in New York wegen des Vorwurfs der versuchten Vergewaltigung festgenommen worden war.
Lagarde wurde seitdem als Nachfolgerin für Strauss-Kahn gehandelt. Nachdem Frankreich seine Finanzministerin als erste Frau an der Spitze des Währungsfonds ins Gespräch gebracht hatte, signalisierten auch Deutschland und Großbritannien Unterstützung für ihre Kandidatur – mächtige Mitgliedsstaaten wie die USA und Japan haben ihre Meinung allerdings noch nicht kundgetan.
Barroso unterstützt die Kandidatur
Während die Vereinigten Staaten traditionell den Weltbank-Chef stellen, kam die Leitung des IWF bislang stets den Europäern zu. Inzwischen erheben aber auch Schwellenländer Anspruch auf den Posten. Die 55-jährige Lagarde betonte, dass sie Europäerin sei, dürfe „kein Handicap“ für ihre Bewerbung sein.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso begrüßte die Kandidatur der Französin. Er „unterstütze vollkommen“ die Bewerbung Lagardes für die IWF-Spitze, teilte Barroso in Brüssel mit. Die französische Finanzministerin sei international höchst respektiert. (afp)