Dortmund. . Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr hat es beim BVB längst gegeben - in Form der siebten Meisterschaft. Parallel dazu legte die Geschäftsführung um Hans-Joachim Watzke bei der Aktionärsversammlung weitere glänzende Zahlen vor: Dank 9,5 Mio. Euro Gewinn winkt 2012 sogar eine Ausschüttung.
Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr hat es beim Unternehmen BVB längst gegeben. Für alle anwesenden Aktionäre bei der Hauptversammlung der Borussia Dortmund Kommanditgesellschaft auf Aktien, kurz KGaA, war Montag die Meisterschale auf dem Podium der Westfalenhalle 2 platziert, gut sichtbar und – natürlich – echt.
Parallel zum sportlichen Erfolg der Fußball-Profimannschaft des BVB legte die Geschäftsführung mit Hans-Joachim Watzke und Thomas Treß vergleichsweise glänzende Zahlen vor. Mit einem Gewinn von 9,539 Millionen Euro nach Steuern wurde das Meisterjahr abgeschlossen. Abzüglich eines Verlustvortrages von gut 6,6 Millionen Euro hätten knapp drei Millionen Euro aus dem Gewinn an die Aktionäre ausgezahlt werden können, die werden nun aber noch einmal in Rücklagen fließen.
140 Millionen Euro hat der Verein in den vergangenen sechs Jahren an Schulden abgebaut, sich nebenbei auch das Stadion zurückgesichert, auf dem laut Watzke heute keine 40 Millionen Euro Belastung mehr liegen.
Watzke sieht „Dax-Strahlkraft“
Der Vorstandschef des „großen mittelständischen Unternehmens mit Dax-Strahlkraft“ stellte eine Dividende für kommendes Jahr in Aussicht. Auf jeden Fall, wenn die Fußball-Profis des BVB die Qualifikation zur Champions-League erreichen, „wahrscheinlich sogar, wenn das nicht der Fall wäre“, versicherte Watzke.
Aber ohnehin diskutierten die anwesenden Aktionäre eher über die Woche der Wahrheit, die am Samstag mit dem 1:0-Auswärtssieg bei Bayern München begann, sich am Mittwoch bei Arsenal London fortsetzen und am kommenden Wochenende im aus Borussen Sicht einzig echten Derby gipfeln soll.
Hoher Umsatz
Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres lässt einen noch besseren Abschluss im kommenden Jahr vermuten. Die Umsatzzahlen dürften noch einmal in die Höhe schnellen. 140,541 Millionen Euro (103,334 im Vorjahr) stehen für das abgelaufene Jahr in den Büchern. Mit dem sportlichen Erfolg fließen nun noch mehr Einnahmen unter anderem aus dem Spielbetrieb (27,679 Millionen Euro unter anderem durch Ticketverkauf), Fernsehgeldern (gut 32 Millionen Euro) und Sponsoring/Werbung (fast 50 Millionen Euro).
Fast 13 Millionen Euro wurden unter dem Strich durch Transfers erzielt. Abgegeben wurden verdiente Spieler wie Nuri Sahin und Nelson Valdez. Auf dieser Position in der Bilanz sind vonseiten der BVB-Geschäftsführung für das laufende Jahr am liebsten keine Erlöse geplant. Während der Wert der Meisterelf mit bescheidenen rund 21 Millionen Euro in den Büchern steht, werden die Götze, Kagawa, Hummels und Co. auf dem Transfermarkt locker auf rund 170 Millionen Euro geschätzt.
Lieber sportlichen Erfolg als hohe Transfererlöse
Eine sicher zunächst fiktive Größe, noch mehr aber wohl eine absolut uninteressante für die Geschäftsführung. „Diese 150 Millionen Euro Differenz wollen wir gar nicht haben, wir wollen unsere sportlichen Ziele erreichen“, betonte Watzke – dann klappt es vermutlich erstmals auch mit einer saftigen Dividende neben der bis dato obligatorisch deftigen Erbsensuppe für die Aktionäre.
Zusammen mit dem Stadion, Trainingsgelände und dem Wert der Marke BVB wird der Wert des Clubs vom Vorstandschef der KGaA sogar rund doppelt so hoch eingeschätzt. Was sich nach wie vor nicht im Aktienkurs widerspiegelt, der gestern bei gut zwei Euro lag. Über das Jahr gesehen, haben dennoch etliche gute Geschäfte mit der BVB-Aktie gemacht, das verraten die hohen Kauf- und Verkaufszahlen. Watzke fand den Vorschlag aus dem Kreise der Aktionäre, er könne doch für seine erhaltene Erfolgs-Prämie in Höhe von über einer halben Millionen Euro noch einmal nachkaufen, mindestens „eine gute Idee.“