Hannover. Auch der Autobauer Volkswagen zahlt jetzt 4,2 Prozent mehr. Das Unternehmen einigte sich am Montag mit der Gewerkschaft auf die Übernahme des Metallabschlusses. Damit gibt es für die Mitarbeiter einen neuen Leistungszuschlag ab 2011.

Volkswagen und die IG Metall haben am Montag in Hannover einen neuen VW-Haustarifvertrag abgeschlossen. Die rund 95.000 Beschäftigten der sechs westdeutschen VW-Werke erhalten demnach von Januar an 4,2 Prozent mehr Entgelt. Darüber hinaus stehen ihnen zwei Einmalzahlungen von 510 Euro im Oktober und weiteren 200 Euro in Februar zu.

IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine bezeichnete die Einigung als guten und akzeptablen Kompromiss. Beide Seiten hätten sich auch auf eine Fortführung der Altersteilzeit bei VW verständigt. Dies ermögliche den Geburtsjahrgängen 1955 bis 1960 einen vorzeitigen Ruhestand. Den vom Unternehmen zunächst geforderten Beitrag der Beschäftigten habe man dabei abwehren können. «Kurz, wir haben unser Ziel erreicht», sagte Meine.

Leistungsbezogene Vergütungskomponente

Trotz Abweichungen im Detail orientiere sich die Einigung am letzten Abschluss für die Metallindustrie. Im Volumen entspreche die Einigung genau diesem Abschluss, betonte der IG-Metall-Bezirksleiter. VW garantiere in dem Tarifabschluss zudem, auch in den nächsten beiden Jahren jeweils 1.250 Ausbildungsplätze zu schaffen.

Die VW-Tarifparteien einigten sich auch auf die Einführung einer neuen leistungsbezogenen Vergütungskomponente von rund 100 Euro monatlich. Diese soll ab dem Jahr 2011 an die Tarif-Beschäftigten von VW gezahlt werden. Basis für die Zahlung soll eine jährliche Beurteilung der Beschäftigten durch ihren Vorgesetzen sein. Die Details des neuen Leistungszuschlags sollen bis September nächsten Jahres in einer Betriebsvereinbarung festgeschrieben werden.

Neues Bonussystem

VW-Verhandlungsführer Jochen Schumm bezeichnete den Abschluss als «ein Tarifergebnis, das in schwierigen Zeiten unsere Wettbewerbsfähigkeit stärkt». Die Einführung der leistungsabhängigen Vergütungskomponente entwickele das Entgeltsystem bei VW strategisch weiter. Mit der Einführung der neuen Komponenten wolle VW sein gesamtes Bonussystem für Mitarbeiter neu gestalten, kündigte er an.

Das Volumen der Entgelterhöhung entspreche dem in zuletzt in der Metallindustrie vereinbarten Volumen, betonte auch Schumm. Bei VW setze die Entgelterhöhung etwas später ein. Dafür gebe es abweichend vom Metallabschluss keine zweistufige, sondern eine einmalige Erhöhung von 4,2 Prozent.

Der Tarifvertrag hat wie der letzte Metallabschluss eine Laufzeit von 18 Monaten. (ap)