New York. .

Mehrere dutzend Demonstranten sind am Freitag in New York und Denver festgenommen worden. Sie protestieren gegen die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Mittelschicht und die ärmere Bevölkerung.

Bei Protestaktionen gegen die Macht der Börsenspekulanten sind am Freitag in New York und Denver mehrere dutzend Demonstranten festgenommen worden. In Denver räumten 135 Polizisten ein vor drei Wochen errichtetes Camp und nahmen nach eigenen Angaben 23 Beteiligte fest. In New York unterblieb zwar die angedrohte Räumung des Zuccotti-Parks, bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden aber 14 Demonstranten festgenommen.

Für die Räumung des Zeltlagers in einem Park vor dem Denver Capitol Building hatten die Behörden eine Frist bis Donnerstag gesetzt. Die Veranstalter riefen nach der erfolgten Räumung dazu auf, schon am Samstag die Proteste gegen die Macht der Börsen und die „gesellschaftliche Gier“ fortzusetzen. „Der Widerstand muss weitergehen“, forderten die Demonstranten. In New York feierten die Demonstranten zunächst, dass der Antrag auf Räumung und Säuberung des Zuccotti-Parks zurückgezogen wurde. Als Gruppen von Demonstranten dann zur nahe gelegenen Wall Street zogen, gab es Zusammenstöße mit Polizisten. Einige Demonstranten wurden in Handschellen abgeführt.

„Menschen, die zusammenhalten, werden niemals besiegt“

Die Behörden in New York hatten auf Verlangen der Betreiberfirma die Räumung des Geländes am frühen Morgen angeordnet, um dort lagernden Müll entsorgen zu können. Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg bot den Demonstranten zwar an, nach der Säuberung in den Park zurückzukehren. Diese widersetzten sich jedoch der Anordnung, räumten bereits am Donnerstag selbst auf und riefen ihre Unterstützer im Internet dazu auf, sich am Morgen in dem Park zu versammeln. „Menschen, die zusammenhalten, werden niemals besiegt“, jubelten sie am Freitag als Reaktion auf die Nachricht von der abgesagten Räumung.

Der seit Mitte September andauernde Protest der Kritiker in New York und anderen Städten der USA richtet sich gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Mittelschicht und die ärmere Bevölkerung. Die zumeist jungen Teilnehmer beschreiben sich als die „99 Prozent“ - in Anspielung auf das reichste Prozent der US-Bevölkerung, von dem sie sich hintergangen fühlen.

In rund 80 Ländern weltweit sollen am Samstag Protestaktionen gegen die Macht der Finanzmärkte stattfinden. In Deutschland haben die Organisatoren der Bewegung „15. Oktober“ in mehr als 50 Städten Demonstrationen angekündigt. Eine der größten Veranstaltungen wird dabei in Frankfurt am Main erwartet. Ähnliche Kundgebungen sind auch in London, Amsterdam, Wien, Melbourne und Sydney, auf Hawaii, im japanischen Osaka, im brasilianischen Rio de Janeiro sowie in kanadischen Städten geplant. (afp)