Frankfurt/Main. Das Traditionsunternehmen Rosenthal ist vorerst gerettet. Der insolvente Porzellanhersteller wird vom italienischen Besteckhersteller Sambonet geschluckt. Die Italiener wollen den gesamten Betrieb übernehmen, mit allen Mitarbeitern und Produktionsstätten.
Der insolvente Porzellanhersteller Rosenthal ist gerettet. Der italienische Besteckproduzent Sambonet kauft das fränkische Traditionsunternehmen. Der gesamte Geschäftsbetrieb mit allen Mitarbeitern, Markenrechten, Patenten und Produktionsstätten werde übernommen, erklärte Insolvenzverwalter Volker Böhm am Montag in Selb. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Sambonet habe angekündigt, alle Rosenthal-Produktionsstätten erhalten zu wollen, heißt es in der Mitteilung. Zudem planten die Italiener beträchtliche Investitionen. Sambonet-Chef Pierluigi Coppo erklärte: «Für den Turnaround und die Integration von Rosenthal ist noch viel Arbeit nötig, aber wir sind zuversichtlich und stolz, den Neuanfang für Rosenthal zu gestalten.»
Ausgeglichenes Ergebnis 2009 erwartet
Böhm rechnet für 2009 bereits mit einem ausgeglichenen Ergebnis beim Porzellanhersteller, in einigen Geschäftsfeldern gebe es bereits wieder leichtes Wachstum. «Ich freue mich außerordentlich, dass mit Sambonet ein Investor den Zuschlag erhalten hat, der sich mit Rosenthal perfekt ergänzt», erklärte Böhm. Sambonet könne im Vertrieb die Rosenthal Studio-Häuser nutzen und vom «gut ausgebauten Vertriebsnetz von Rosenthal profitieren.»
Man habe bei Rosenthal bereits während der Insolvenz mit der Restrukturierung begonnen, erklärte Böhm. Unrentable Standorte seien geschlossen worden, das Produktportfolio bereinigt und Kosten eingespart worden. Zudem wurden rund 300 Mitarbeiter entlassen. Weltweit hat Rosenthal noch 1.200 Mitarbeiter, 1.000 davon in Deutschland. Das Unternehmen hatte am 9. Januar Insolvenz angemeldet, am 1. April war das Insolvenzverfahren eröffnet worden. (ap)