Nürnberg/Berlin. .
Die Zahlen sprechen für sich: Auf 91.000 Lehrstellen kommen 88.000 Bewerber. Es gebe aber immer noch starke regionale Unterschiede und Unterschiede bei den Berufen, sagt der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.
Die gute Konjunktur hat auch auf dem Ausbildungsmarkt ihre Spuren hinterlassen: Von Oktober 2010 bis August 2011 hätten die Lehrstellenangebote um 10,8 Prozent zugenommen, während die Zahl der Bewerber um 2,5 Prozent gesunken sei, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, am Mittwoch in Nürnberg. Dies sei eine erfreuliche Entwicklung.
Aktuell kommen den Angaben zufolge auf etwa 91.000 offene Ausbildungsplätze 88.000 Bewerber. Zurückzuführen ist der Anstieg der angebotenen Lehrstellen auch auf das gestiegene Interesse der Betriebe, sich den eigenen Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung zu sichern.
Von einer ausgeglichenen Situation auf dem Ausbildungsmarkt will Weise aber nicht sprechen: Es gebe noch immer starke regionale Unterschiede und Unterschiede bei den verschiedenen Berufen, betonte er. Zudem erfüllten viele Bewerber die Voraussetzungen für die Aufnahme einer Ausbildung nicht. Hier gebe es noch viele Qualitätsmängel.
“Wende am Ausbildungsmarkt“
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen sprach in einer ersten Reaktion in Berlin von einer Wende am Ausbildungsmarkt. Gleichzeitig appellierte sie an Unternehmen, auch solchen Bewerbern eine Chance zu geben, die nicht ganz so gute Schulnoten hätten und die sie früher „vielleicht nicht angeschaut“ hätten. „Wenn es Probleme mit der Ausbildungsfähigkeit junger Kandidaten gibt, dann kann die Bundesagentur für Arbeit mit gezielten Unterstützungsprogrammen an der Nahtstelle zwischen Schule und Beruf helfen“, sagte die CDU-Politikerin. Dies sei klug investiertes Geld.
Das neue Ausbildungsjahr beginnt am (morgigen) Donnerstag. Das Vermittlungsjahr der BA endet Ende September. Aktuelle Daten zum Ausbildungsmarkt will die Behörde dann im November vorlegen. (dapd)