Hamburg. . Osram und Philips erhöhen in den nächsten Tagen die Preise für Energiesparlampen zum Teil kräftig. Schuld an der Preisexplosion soll China sein.
Den extremen Preisanstieg bei seltenen Erden bekommen Kunden bald beim Einkauf von Energiesparlampen zu spüren. Im Durchschnitt habe Osram die Preise für Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen um 20 bis 25 Prozent angehoben, sagte Osram-Vorstand Martin Goetzeler der „Financial Times Deutschland“ . Die Preiserhöhung des Herstellers gelte ab dem 1. September.
Die Preiserhöhungen treffen zusammen mit dem Verbot der 60-Watt-Glühbrine. Nach der 100- und 75-Watt-Glühlampe nimmt die EU ab Donnerstag nun auch die 60-Watt-Birne vom Markt.
Am 1. Oktober zieht nach Informationen der Zeitung der niederländische Weltmarktführer Philips mit Preiserhöhungen nach.
Seltene Erden extrem im Preis gestiegen
Grund für die Kostenexplosion ist dem Bericht zufolge vor allem Chinas restriktive Exportpolitik. Das Land kontrolliere mehr als 90 Prozent der Abbaugebiete für die seltenen Mineralien, die auch für die Produktion von Mobiltelefonen und Computern benötigt werden. Bei der Produktion von Leuchtmitteln werden dem Bericht zufolge die Metalle Europium, Terbium und Yttrium verarbeitet.
„Das Thema betrifft die ganze Branche“, sagte der Osram-Sprecher. Die Preise für Seltene Erden seien in den vergangenen zwölf Monaten um 700 Prozent gestiegen. Im Moment stabilisiere sich die Situation.
Unter dem Begriff „Seltene Erden“ werden 17 Metalle zusammengefasst, die für die Herstellung von Computern, internetfähigen Mobiltelefonen, leistungsstarken Akkus, Hybrid-Autos oder Windturbinen benötigt werden. 97 Prozent der weltweit geförderten Menge der Seltenen Erden stammen aus China. Das Land sorgte mit seiner restriktiven Exportpolitik für die heiß begehrten Rohstoffe zuletzt immer wieder für Verärgerung in Europa und den USA. (dapd/rtr)