Essen. . Der eine gilt als international erfahrener Manager, aber ihm fehlt die Nähe zu den kommunalen Anteilseignern. Die kann der andere wiederum vorweisen. Das ist das neue RWE-Spitzentandem, Peter Terium und Rolf Martin Schmitz.
Peter wer? Als der Name Peter Terium letzte Woche erstmals für die Nachfolge von RWE-Chef Jürgen Großmann fiel, herrschte selbst bei Kennern der Energiewirtschaft Ratlosigkeit.
Dabei ist der 47-jährige Niederländer bei RWE längst eine feste Größe. Nach Stationen beim niederländischen Finanzministerium und bei einem Verpackungshersteller kam Terium 2002 zu RWE. Seitdem rauscht Terium beinahe in Windeseile durch den Konzern: Leiter Finanzcontrolling, Vorstandsmitglied bei RWE-Umwelt, Chef der Handelssparte, auch für das Gasgeschäft zeichnete Terium verantwortlich. 2009 erklomm er die Essent-Spitze.
Terium gilt als blitzschneller Denker. Dabei sei er im persönlichen Umgang zurückhaltend und höflich, heißt es. Dass die mit der Nachfolgersuche beauftragte Personalberatung Egon Zehnder unter sechs Kandidaten Terium deutlich vorne sah, hängt mit der Tatsache zusammen, dass er aus dem RWE-Konzern kommt, mit 47 Jahren einen Generationswechsel symbolisiert, Internationalität mitbringt und in der deutschen Politik als unvorbelastet in der Atomdebatte gilt. RWE-Aufsichtsratschef Manfred Schneider sagte: „Mit Peter Terium haben wir aus einer Vielzahl guter Kandidaten einen hervorragenden Manager ausgewählt, der den RWE-Konzern seit vielen Jahren in verschiedenen Führungsfunktionen kennengelernt hat.“
Beste Kontakte zu kommunalen Anteilseignern
Was Terium fehlt, ist die Bindung zu den Städten, und er muss sich im RWE-Vorstand zunächst orientieren. Rolf Martin Schmitz, sein künftiger Vize auf der Chef-Etage, bringt diese Voraussetzungen mit. Seit 2009 für das operative Geschäft zuständig, hätte er auch sofort die Spitzenposition ausfüllen können. Schmitz pflegt beste Kontakte zu den kommunalen Anteilseignern. Mit der Kölner Rhein-Energie AG leitete er vor seinem Wechsel zu RWE selbst einen kommunalen Versorger.
Schmitz wird als bodenständig beschrieben – manchem zu bodenständig für einen internationalen Konzern. Darüber hinaus hätte der 54-Jährige unter normalen Umständen keine zwei Amtszeiten an der Spitze bleiben können. Die RWE-Satzung enthält eine Altersgrenze von 60 Jahren für Vorstände.