Frankfurt. . An den Börsen greift die Sorge vor einer erneuten Rezession in Europa und den USA um sich: Der DAX stürzte am Donnerstag den siebten Handelstag in Folge ab. Er verlor in der Spitze über 250 Punkte. Auch die US-Börsen rauschten in den Keller.
An den Börsen greift die Sorge vor einer erneuten Rezession in Europa und den USA um sich: Der DAX stürzte am Donnerstag den siebten Handelstag in Folge ab. Er verlor in der Spitze über 250 Punkte auf ein neues Jahrestief bei 6.392 Zählern. Auch die US-Börsen rauschten in den Keller.
Auslöser für die Verkaufswelle waren Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet. Er hatte die Unsicherheit für die Konjunktur als „ungewöhnlich hoch“ bezeichnet und zugleich wegen der anhaltend hohen Inflation weitere Leitzinserhöhungen angedeutet. Das aber wird am Markt als Gift für die Konjunktur bewertet.
Den bisherigen Tiefstand von 6.483 Punkten hatte der DAX nach der Atomkatastrophe von Fukushima im März erreicht. Am Donnerstag startete das Börsenbarometer zunächst freundlich, mit den Äußerungen Trichets auf der Pressekonferenz nach dem EZB-Zinsbeschluss kannte der DAX aber kein Halten mehr. Die 30 Werte brachen auf breiter Front ein.
Der deutsche Leitindex beendete den Handel mit 6.415 Punkten, ein Minus von 3,4 Prozent. Der MDAX verlor 5,1 Prozent auf 9.225 Zähler, der TecDAX 5,0 Prozent auf 724 Punkte.
Euro unter Druck
An der Wall Street sah es nicht besser aus: Der Dow-Jones-Index verlor bis 18.00 Uhr MESZ 2,7 Prozent auf 11.577 Punkte. Der Nasdaq-Composite büßte 3,2 Prozent auf 2.607 Zähler ein. Zuletzt hatten vor allem der US-Schuldenstreit und schwache Konjunkturdaten der größten Volkswirtschaft der Welt die Märkte belastet.
Der Euro geriet ebenfalls unter Druck und fiel unter 1,42 Dollar. Die EZB legte den Referenzkurs bei 1,4229 Dollar fest.
Mit den eintrübenden Konjunkturaussichten flüchteten die Anleger ins Gold: Der Goldpreis stieg einmal mehr auf ein Allzeithoch bei 1.681,90 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm).
Im DAX beendeten alle 30 Werte den Tag im Minus. Am heftigsten kamen Infineon, BMW, Commerzbank und ThyssenKrupp unter die Räder, die jeweils über 6,0 Prozent verloren. Halbwegs halten konnten sich Beiersdorf und Adidas nach Vorlage von Zwischenberichten, bei beiden Werten lagen die Kursverluste unter 1,0 Prozent. Im MDAX verbuchten Sky, Rational, Leoni, Heideldruck und IVG zweistellige Kursverluste. (dapd)