Berlin. .

Die Deutschen arbeiten immer länger: Männer gehen im Durchschnitt im Alter von 63,8 Jahren in Rente, Frauen im Alter von 63,3 Jahren. Beides sind die höchsten Werte seit Beginn der gesamtdeutschen Rentenstatistik 1993.

Die Arbeitnehmer in Deutschland gehen immer später in Rente. In den vergangenen zehn Jahren stieg das statistische Renteneintrittsalter der Männer um rund anderthalb auf 63,8 Jahre. Frauen arbeiteten zuletzt im Schnitt bis zum Alter von 63,3 Jahren. Beides sind die höchsten Werte seit Beginn der gesamtdeutschen Rentenstatistik 1993. Die Zahlen gehen aus bislang unveröffentlichten Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung Bund hervor. Allein von 2009 bis 2010 stieg das Rentenzugangsalter der Männer von 63,5 auf 63,8 Jahre, sagte Renate Thiemann, Sprecherin der Behörde. Die Deutschen arbeiten damit auch im europäischen Vergleich relativ lang. Nur in Irland, Schweden oder den Niederlanden gehen die Beschäftigten ähnlich spät in den Ruhestand.

Das tatsächliche Renteneintrittsalter hat sich damit in den letzten Jahren der gesetzlichen Altersgrenze von 65 Jahren genähert. Ab 2012 wird das gesetzliche Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 Jahre angehoben, so hat es die große Koalition aus SPD und Union 2007 beschlossen.

Beschäftigte im Osten gehen früher in Rente

Nach Angaben der Rentenversicherung arbeiten die Beschäftigten in Westdeutschland länger. Im Westen beginnt die Rente für Männer statistisch im Alter von 63,9 Jahren, für Frauen mit 63,6 Jahren. Im Osten (Männer: 62,9 Jahre, Frauen: 61,6 Jahre) gehen die Beschäftigten ein bis zwei Jahre früher in den Ruhestand. IG-BAU-Sprecher Ruprecht Hammerschmidt wies darauf hin, aus den Zahlen ließe sich indes nicht ablesen, ob die Menschen vor ihrem Renteneintritt beschäftigt oder arbeitslos waren. Vor allem schwer arbeitende Arbeitnehmer wie Bauarbeiter schieden frühzeitig aus dem Erwerbsleben aus, die Zahl der älteren Hartz-IV-Bezieher sei im letzten Jahr gestiegen.