Essen. . Vorsicht vor Internetsurfen per Smartphone im Ausland: Seit Juli vergangenen Jahres gibt es in der EU eine Kostenobergrenze. In Nicht-EU-Staaten gilt dies jedoch nicht. Gerade der Versand großer Datenpakete kann zu horrenden Rechnungen führen.
Mit Smartphones und internetfähigen Handys können Urlauber inzwischen auch fern der Heimat E-Mails lesen, auf Internetseiten surfen oder die Spiele ihrer Fußballmannschaft im Online-Livestream verfolgen. Doch Reisende sollten aufpassen: Datentransfers aufs Handy können vor allem in Ländern, die nicht zur EU gehören, unbemerkt zu horrenden Rechnungen führen. Nicht zuletzt auch der Versand von Urlaubsfotos per E-Mail kann teuer werden.
Welche Regelungen bestehen hinsichtlich der Kosten?
Zumindest in der EU sind Mobilfunkkunden durch eine spezielle Regelung automatisch vor allzu hohen Rechnungen fürs Internet-Surfen per Handy im Ausland geschützt. Hier gilt seit Juli vergangenen Jahres eine monatliche Obergrenze von 59,50 Euro. Wird sie erreicht, müssen Firmen die Datenverbindung kappen und dürfen nur noch Telefonate oder Kurznachrichten zulassen. Bei einer Grenze von 47,60 Euro werden die Kunden per SMS, E-Mail oder Pop-up-Fenster im Browser vorgewarnt, dass das Limit bald erreicht ist. Keine Einschränkungen bestehen allerdings außerhalb der EU. Dort müssen Telefonkunden selbst darauf achten, wieviel Internetkosten anfallen - und im Zweifel unbegrenzt zahlen.
Was kostet das Internetsurfen per Handy im Ausland?
Die Preise dafür sind nach einer aktuellen Untersuchung der Zeitschrift "Finanztest" extrem unterschiedlich. Innerhalb der EU berechnen die 40 dort getesteten Anbieter für ein Datenpaket von einem Megabyte (MB) Größe zwischen 0,49 Euro und 19,80 Euro. Bei Verbindungen in Länder außerhalb der EU, etwa die USA, die Schweiz oder die Türkei, fallen Kosten von 2,49 Euro bis 25,80 Euro je MB an.
Wieviel Daten ein Smartphone oder Handy beim Surfen im Netz herauf- oder herunterlädt, hängt vom Nutzerverhalten ab. Während das Abrufen von Text-E-Mails vergleichsweise wenig Datenverkehr verursacht, sieht dies beim Versenden von E-Mails mit Urlaubsfotos im Anhang schon ganz anders aus. Ein Bild hat schnell eine Dateigröße von einem Megabyte und mehr. Wer aus Nicht-EU-Staaten gleich reihenweise Fotos verschickt, kann sich so schnell eine Rechnung von mehreren hundert Euro einhandeln. Innerhalb der EU, wo die Kosten gedeckelt werden, kann das Preislimit von knapp 60 Euro nach dem Versand von drei Fotos erreicht sein.
Wie kann ich mich vor hohen Kosten schützen?
Im Blick haben sollten Telefonkunden vor allem auch den Datenverkehr, den das Surfen im Internet sowie das Betriebssystem und die Anwendungen auf ihrem Smartphone im Hintergrund automatisch verursachen. Während sich das Versenden von Fotos per E-Mail bewusst steuern lässt, ist vielen Nutzern nicht klar, dass auch der Besuch von Internetseiten für teils erheblichen Datenverkehr sorgen kann. Vor allem das Abrufen von Video- oder Musikstreams schlägt da extrem zu Buche. Zudem fragen das Smartphone-Betriebssystem oder auf diesem installierte Anwendungen, die sogenannten Apps, Daten ab, um auf dem neuesten Stand zu sein.
Deshalb kann es empfehlenswert sein, die automatischen Datenverbindungen und Updatefunktionen des Smartphones während des Urlaubs abzuschalten, um Kosten zu senken. Wer möglichst datenarm im Internet surfen will, kann an seinem Browser zudem Einstellungen vornehmen, die etwa das Einspielen von Werbefilmen oder -anzeigen beim Besuch von Internetseiten unterbinden und den Datenverkehr damit senken. Auf das Abrufen von großen Datenpaketen sollten preisbewusste Nutzer im Urlaub verzichten. Die Experten von "Finanztest" raten allen Urlaubern zudem, sich vor Reiseantritt bei ihren Mobilfunkanbietern nach den jeweiligen Preisen zu erkundigen und gegebenenfalls auch nach günstigeren Auslandstarifen zu fragen. (afp)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.