Frankfurt. . Der frühere Bundesbankpräsident Axel Weber wechselt zur Schweizer Großbank UBS. Er soll 2013 die Nachfolge des amtierenden Verwaltungsratspräsidenten Kaspar Villiger antreten. Spekulationen sollen damit ein Ende finden.
Der frühere Bundesbankpräsident Axel Weber wechselt zur Schweizer Großbank UBS. Das Institut teilte am Freitag mit, Weber zur Wahl in den Verwaltungsrat vorzuschlagen. Die Mitgliedschaft in dem Gremium ab Mai 2012 vorausgesetzt, soll er 2013 die Nachfolge des amtierenden Verwaltungsratspräsidenten Kaspar Villiger antreten. Damit sind anhaltenden Spekulationen über eine Führungsaufgabe Webers bei der Deutschen Bank die Grundlage entzogen.
Der Wirtschaftswissenschaftler selbst erklärte, für ihn sei es eine „attraktive Perspektive“, die Zukunft der Bank mitgestalten zu können. UBS sei ein „dynamischer weltweit tätiger Finanzdienstleister“. Als Verwaltungsratspräsident eines Schweizer Unternehmen hätte Weber deutlich mehr Einfluss als ein Aufsichtsratsvorsitzender eines deutschen Konzerns.
Der 54-Jährige beantragte für seinen Wechsel an die Spitze des UBS-Verwaltungsrates bereits die Genehmigung der Bundesbank, wie das Frankfurter Institut mitteilte. Eine solche Zustimmung sei nach dem zwischen Weber und der Bundesbank geschlossenen Vertrag erforderlich. Der Vorstand werde sich voraussichtlich auf seiner turnusmäßigen Sitzung am 12. Juli mit dem Antrag von Weber befassen.
„Starke Persönlichkeit von internationalem Format“
Nach den Worten Villingers werden mit der Wahl des Ex-Bundesbankers eine reibungslose Nachfolge sowie Stabilität sichergestellt: „Es freut mich, dass ich mit der Nominierung von Axel Weber eine starke Persönlichkeit von internationalem Format als vollamtlichen Verwaltungsrat und zukünftigen Präsidenten vorstellen kann.“ Weber verfüge über eine außerordentlich breite Expertise im internationalen Finanz- und Bankwesen sowie stark ausgeprägte Führungserfahrung.
Weber war von April 2004 bis April 2011 Präsident der Bundesbank und galt lange Zeit als gesetzter Nachfolger von Jean-Claude Trichet als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Als sich abzeichnete, dass einige seiner geldpolitischen Positionen in der EZB nicht mehrheitsfähig waren, kündigte Weber im Februar überraschend den Rückzug von der Spitze der Bundesbank an.
Seitdem war der habilitierte Volkswirt immer wieder als möglicher Kandidat für die Nachfolge von Josef Ackermann an der Spitze der Deutschen Bank gehandelt worden. Derzeit lehrt Weber für ein Jahr als Gastprofessor an der Universität von Chicago. (dapd)