Bielefeld. Erinnerungen an den Sommer 2010: Wieder mussten Dutzende Reisende am Wochenende ihren ICE verlassen, weil die Klimaanlagen ausgefallen war. Unter anderem traf es eine Bahn in Bielefeld auf dem Weg nach Köln.
Die Deutsche Bahn hat auch in diesem Sommer Probleme mit ihren Klimaanlagen in ICE-Zügen: Im Bielefelder Hauptbahnhof musste am Sonntag ein ICE auf der Fahrt von Berlin nach Köln gestoppt und evakuiert werden, da die Klimaanlage komplett ausgefallen war, wie das „Westfalen-Blatt“ in seiner Online-Ausgabe berichtete. Der sofortige Stopp des Zuges sei eine Konsequenz aus dem vergangenen Jahr, sagte eine Bahnsprecherin. 2010 waren in mehr als 50 Fernzügen der Bahn Klimaanlagen ausgefallen.
Nach Angaben der Bahn-Sprecherin waren 500 Reisende betroffen, die auf andere Züge ausweichen mussten. Zudem habe die Bahn einen Ersatzzug bereit gestellt. Der Defekt sei aber noch in Bielefeld behoben worden, da ein Techniker im Zug gewesen sei. Der ICE habe danach mit 50-minütiger Verspätung seine Fahrt fortsetzen können.
Kirchtag-Besucher betroffen
Am Sonntag hatten Bahnreisende bereits in Thüringen wegen defekter Klimaanlagen zwei ICE-Züge verlassen müssen. In Eisenach seien 50 Fahrgäste auf dem Weg von Dresden nach Wiesbaden in einen nachfolgenden Zug umgestiegen, sagte eine Bahnsprecherin. Wegen der Rückreisewelle vom Kirchentag in Dresden sei der Zug sehr stark ausgelastet gewesen.
Auch in einem ICE auf der Strecke zwischen Berlin und München sei in mehreren Waggons die Klimaanlage ausgefallen. In Jena seien die betroffenen Reisenden gebeten worden, auf den nächsten Zug zu warten. Sie seien mit Gutscheinen entschädigt worden.
Erinnerungen an Sommer 2010
Schon im vergangenen Sommer sorgten defekte ICE-Klimaanlagen bei großer Hitze für Ärger. In Bielefeld war am 10. Juli 2010 ein ICE evakuiert worden. In dem Zug hatten mehrere Reisende eine Hitzekollaps erlitten - neun kamen in Krankenhäuser. Obwohl die Klimaanlage komplett ausgefallen war, hatte der Zugchef den ICE zunächst nicht gestoppt. Gegen den 56-Jährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld wegen fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung. (afp/dapd)