Essen. . Das herkömmliche Super-Benzin (E 5) wird um zwei Cent günstiger. Allerdings nur an den Tankstellen, die auch den umstrittenen Ökosprit E 10 anbieten. Mineralölkonzerne vertreuern E 5, um den schleppenden Verkauf von E 10 anzukurbeln.

Die Spritpreise sinken wieder. Ende Mai kostete der Liter Super nach Angaben des Automobilclubs ADAC im Schnitt 1,52 Euro – neun Cent weniger als am 5. Mai, dem teuersten Tag des Monats. Auch der Dieselpreis sank.

Die Verbraucher können auf weitere Entlastungen hoffen. Zum einen ist der Rohölpreis seit April nicht mehr gestiegen. Zum anderen kündigen die beiden größten deutschen Mineralölkonzerne Aral und Shell an, dass das klassische Superbenzin nur noch drei Cent pro Liter mehr kosten als der umstrittene Ökosprit E10. Bislang hatten beide Konzerne fünf Cent mehr verlangt, um den Verkauf von E10 anzukurbeln.

Konzerne wollen Strafgelder vermeiden

Ein Aral-Sprecher begründet die Differenz mit der Drohung der Bundesregierung, die Mineralölwirtschaft müsse Strafgelder in dreistelliger Millionenhöhe bezahlen, sollte der Anteil des Ökosprits bis Jahresende nicht mindestens 6,25 Prozent am Gesamtabsatz von Treibstoff betragen.

Die Preissenkung um zwei Cent, erklärten Aral und Shell, komme aber nur an Tankstellen zum Tage, die tatsächlich auch E10 anbieten. Bislang wurde der Treibstoff schwerpunktmäßig in Süd- und Ostdeutschland eingeführt. Das Ruhrgebiet ist noch weitgehend E10-freie Zone.

E 10-Absatz weiter schleppend

Der Absatz verläuft schleppend. Viele Autofahrer vertrauen Sprit mit einem zehnprozentigen Ethanol-Anteil aus technischen Gründen nicht. Andere lehnen E10 aus politischen Gründen ab.

Die Mineralölwirtschaft hatte kalkuliert, dass 90 Prozent der Autofahrer, die Super tanken, auf E10 zurückgreifen. Aktuell meldet Aral einen Anteil von 30 Prozent, Shell 40 Prozent.