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Salatgurken aus Spanien sollen die gefährlichen Ehec-Keime nach Deutschland gebracht haben. Die Supermärkte reagieren auf diese Neuigkeit und nehmen das Produkt aus ihren Läden.
Die Unternehmen der Rewe Group, zu denen neben Rewe auch Penny und die Toom Verbrauchermärkte gehören, haben die umstrittenen Salatgurken aus Spanien aus ihrem Verkauf genommen. Sie würden das „aus Gründen äußerster Vorsicht“ tun, so ein Unternehmenssprecher. Kaiser’s Tengelmann und Edeka nehmen die Gurken aus Spanien ebenfalls aus ihrem Sortiment, auch wenn „nach aktuellem Kenntnisstand keinerlei Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass belastete Lebensmittel bei Edeka angeboten wurden oder werden“, so ein Sprecher des Edeka-Verbundes. Deutschlands größtes Handeslunternehmen Metro (Real) will vorsorglich nur noch Gurken aus anderen Ländern einführen.
Aldi Nord dagegen verkauft nach eigenen Angaben generell keine Gurken aus Spanien. Sonstiges Gemüse und Obst aus dem Mittelmeerland soll bis auf weiteres nicht mehr verkauft werden, wie ein Unternehmenssprecher sagt. Aldi Süd sieht hingegen keinen Handlungsbedarf. Es lägen aktuell keine Hinweise vor, dass Produkte der Kette betroffen seien, teilte eine Sprecherin mit.
Saarland verbietet Verkauf von spanischen Gurken
Die Fast-Food-Kette McDonalds verwendet derzeit keine Gurken aus Spanien, teilt ein Sprecher mit. Außerdem würden unter anderem Salate täglich auf E.Coli-Bakterien getestet. Bislang hätten sich „keinerlei Auffälligkeiten“ gezeigt. Salat und rohes Gemüse würden vor der Zubereitung "entsprechend unserer Qualitätsstandards" gründlich gewaschen.
Das Saarland hat als Reaktion auf den Nachweis des gefährlichen Durchfallerregers Ehec an einigen Salatgurken einen Verkaufsstopp von Gurken aus Spanien verhängt. Lebensmittelkontrolleure wollen am Freitag (27. Mai) sämtliche Verkaufsstätten im Saarland überprüfen, sagte Gesundheitsstaatssekretär Sebastian Pini am Donnerstag in Saarbrücken. Sollten weitere Gurken gefunden werden, würde der Verkauf umgehend gestoppt. Diese Verkäufer müssten zunächst den Nachweis erbringen, dass keine Belastung mit Ehec-Erregern vorliegt.
Zweitgrößter Gurkenlieferant
Spanien ist für Deutschland der zweitgrößte Gurkenlieferant innerhalb der Europäischen Union. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft wurden aus dem Mittelmeerland 179.500 Tonnen Gurken im Jahr 2009 importiert. Nur aus den Niederlanden wird mehr eingeführt. In Deutschland wurden in der Saison 2008/2009 rund 237.000 Tonnen Gurken geerntet. Pro Jahr isst der Bundesbürger im Schnitt 6,4 Kilogramm Gurken.
Die Unternehmen versichern, dass die Hygienestandards generell sehr hoch seien und genau von den Mitarbeitern kontrolliert würden. Die Rewe Group informiert ihre Märkte kontinuierlich und aktuell über die Entwicklungen im Zusammenhang mit den Ehec-Erregern.
Belastete Gurken stammen vom Hamburger Großmarkt
Auf der Suche nach dem gefährlichen Durchfallerreger EHEC waren Experten am Donnerstag einen bedeutenden Schritt vorangekommen. Das Bakterium wurde in Hamburg an vier Salatgurken nachgewiesen. Drei davon stammen nach Senatsangaben aus Spanien. Ob es sich bei dem Erregerstamm um jenen handelt, der für den aktuellen Ausbruch verantwortlich ist, war zunächst aber unklar. Forscher hatten zuvor einen gegen mehrere Antibiotika resistenten Erregertyp als Ursache für den Ausbruch identifiziert. Mittlerweile sind alle Bundesländer betroffen und auch in Europa breitet sich das Darmbakterium aus.
Die belasteten Gurken stammen vom Hamburger Großmarkt, wie der Leiter der Lebensmittel- und Mikrobiologie des Hamburger Instituts für Hygiene und Umwelt, Anselm Lehmacher, sagte. Drei der Gurken kommen von zwei spanischen Zulieferern, die dem Hygieneinstitut bekannt sind. Bei einer der Gurken handelt es sich um ein Bio-Erzeugnis. Deutschlands größtes Handelsunternehmen Metro nahm Salatgurken aus Spanien aus dem Sortiment. (dpad/kuk)