Mülheim. . Im Ruhrgebiet wurden im ersten Quartal 2011 knapp so viele Hallenflächen vermarktet wie sonst in einem ganzen Jahr. Wirtschaftsförderer Thomas Westphal ist davon überzeugt, dass der Logistik-Boom anhalten wird.

Die Logistik-Branche im Ruhrgebiet steuert auf einen Rekord zu. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Jones Lang Lasalle sind allein im ersten Quartal 2011 fast so viele Hallenflächen vermarktet worden wie sonst in einem ganzen Jahr.

Mit einem Flächenvolumen von 210 000 m2 hängte das Ruhrgebiet klar die als „Big 5“ bezeichneten Ballungsräume Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München ab. In die Quartals-Bilanz fallen freilich zwei dicke Fische: das Amazon-Lager in Rheinberg und das Logistikzentrum von Kühne & Nagel in Duisburg.

Dadurch sieht Thomas Westphal, Geschäftsführer der Metropole Ruhr Wirtschaftsförderung GmbH den Erfolg aber nicht geschmälert: „Logistik ist der Wachstumsmarkt im Ruhrgebiet.“ Die kommunalen Wirtschaftsförderer seien gerade dabei, eine Bestandsaufnahme noch verfügbarer Flächen für Ansiedlungen vorzunehmen. Westphal geht davon aus, dass im Revier weitere Gewerbeflächen ausgewiesen werden müssen, damit die Region von dem absehbaren Wachstum der Logistik-Branche profitieren könne.

Der Wirtschaftsförderer räumt ein, dass die Verkehrsinfrastruktur in großen Teilen des Reviers für den stärker werdenden Lkw-Verkehr nicht ausreiche. Auf einem Verkehrskongress Ende des Jahres solle eine „Infrastrukturallianz“ geschmiedet werden, an der sich Bund und Land beteiligen sollen. „Es reicht nicht, Forderungskataloge für den Straßenausbau nach Berlin zu schicken“, sagt Westphal. Er setzt auf eine „Entzerrung der Verkehre“ und „Effizienz statt Geschwindigkeit“. „Trügerisch“ sei es, Güter auf die Schiene verlagern zu wollen. Westphal: „Ohne Ausbau der Schienennetze wird es nicht gehen.“