Brüssel. . Im Hafen der belgischen Stadt Zeebrügge ist ein Container aus Japan mit erhöhter atomarer Strahlung entdeckt worden. Die Strahlungswerte stellen aber keine Gefahr für die Hafenarbeiter oder die Umgebung dar, teilten die Behörden am Dienstagabend mit.

Im Hafen der belgischen Stadt Zeebrügge ist ein Container aus Japan mit erhöhter atomarer Strahlung entdeckt worden. Die Werte von Cäsium 137 stellten aber keine Gefahr für die Arbeiter oder die unmittelbare Umgebung dar, teilten die Behörden am Dienstagabend mit. Die Atombehörde FANC erklärte, nicht der Inhalt, sondern der Container selbst sei kontaminiert.

Auch wenn die Strahlenwerte leicht erhöht seien, lägen sie noch immer unter dem für die Bevölkerung festgelegten Grenzwert, betonte die FANC. Der Container wurde demnach am 16. März in Yokohama verschickt.

Bedenken vor radioaktiv verstrahltem Fisch verunsichern Welthandel

Die Angst vor möglicherweise verstrahltem Fisch nach dem Atomunfall in Japan sorgt für Nervosität im weltweiten Handel mit Meeresprodukten. Fischer und Händler beklagten auf der noch bis Donnerstag laufenden Messe European Seafood in Brüssel, Abnehmer auch in Deutschland reagierten mit zusätzlichen Kontrollen oder Einfuhrstopps. Dadurch entstehe ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden, beklagten mehrere Aussteller auf der Messe, die zu den weltgrößten Treffen der Branche zählt.

„Zur Zeit ist der Export praktisch auf Null“, sagte ein Manager der Tokioter Hanwa-Firmengruppe, Kazuyo Kashihara, der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die Fischindustrie an Japans vom Tsunami und dem Atomunglück in Fukushima betroffener Ostküste. Schuld sei die Kommunikation der japanischen Regierung: Hätte diese das Ausland besser über die Folgen des Atomunglücks aufgeklärt, wäre es gar nicht erst zu „Gerüchten“ über mögliche Gefahren gekommen, beklagte Kashihara.

Japanische Unternehmen beklagen Verunsicherung

„Seit dem 11. März haben die meisten Länder ihre Türen für japanische Importe geschlossen“, sagte auch Teppei Arai von Yokohama Reito Co. Mit Blick auf die Küste vor Fukushima seien Sorgen auch durchaus berechtigt, urteilte Arai. Allerdings seien erst in einer Fischart erhöhte Strahlenwerte nachgewiesen worden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begann am Dienstag allerdings mit eigenen Messungen der Wasserqualität vor Japan. (dapd/afp)