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Immer mehr Banken sperren die EC-Karten für Abhebungen im Ausland. Das sorgt bei den Kunden für Ärger und Verwirrung. Bei der Verbraucherzentrale NRW mehren sich die Beschwerden. Dabei wollten die Geldinstitute ihre Kunden eigentlich schützen.
Wer in Bangkok oder New York Geld abheben möchte, muss jetzt damit rechnen, dass der Automat die Ausgabe verweigert. Einige Geldinstitute, darunter die Deutsche Bank und diverse Genossenschaftsbanken, haben die EC-Karten ihrer Kunden für das außereuropäische Ausland gesperrt. Die Sparkassen prüfen das Modell derzeit.
Mit dieser Maßnahme wollen die Banken ihre Kunden vor dem Missbrauch der Kontodaten schützen. „Die Kreditinstitute schalten die Verfügungsmöglichkeit für das außereuropäische Ausland aus, um Skimming einzudämmen“, erklärt Tanja Beller, Sprecherin des Bundesverbands deutscher Banken. Denn die Betrüger versuchen gerade dort, mit gefälschten Karten Geld abzuheben. „Die Automaten in Deutschland und Europa haben einen so hohen Sicherheitsstandard, dass sie die gefälschten Karten erkennen“, erklärt die Sprecherin. Daher weichen die Kriminellen auf das außereuropäische Ausland aus.
Darum hat sich die Deutsche Bank entschlossen, das Auslandslimit auf Null zu setzen. Kunden müssen sich vor Antritt der Reise melden, damit das Limit kostenlos wieder hochgestuft wird. Aber auch vor Ort reicht nach Auskunft der Deutschen Bank ein Anruf bei der Servicehotline, um zeitnah wieder an sein Geld zu gelangen. Für die Kunden in Europa ändere sich allerdings nichts.
Beschwerden bei der Verbraucherzentrale
Obwohl die Geldinstitute ihre Kunden über die Auslandssperre informiert haben wollen, ist die Neuerung offenbar nicht bei allen angekommen. Bei der Verbraucherzentrale NRW mehren sich die Beschwerden. Aber nicht nur die EC-Karten-Sperre sorgt für Unmut. Auch die Umstellung im Bezahlsystem der Postbank bedeutet für Urlauber und Geschäftsreisende außerhalb von Europa eine Umstellung, wie Markus Feck von der Verbraucherzentrale berichtet.
Die Postbank stellt die EC-Karten ihrer Kunden von Maestro auf V-Pay um. Dabei kommt statt des Magnetstreifens der Chip zum Einsatz. „Diese Karten sind sicherer“, begründet eine Sprecherin des Instituts. Allerdings funktioniert V-Pay nur in Europa – außerhalb benötigen die Kunden ein alternatives Zahlungsmittel, beispielsweise eine Kreditkarte.