Essen. . Und noch einer weniger: Beim Essener Baukonzern lichten sich nach der verlorenen Übernahmeschlacht gegen den spanischen ACS-Konzern die Reihen. Nun hat Finanzchef Burkhard Lohr verkündet, dass er nicht weitermachen will.

Nach dem verlorenen Abwehrkampf gegen den spanischen Angreifer ACS geht das Stühlerücken beim Essener Baukonzern Hochtief weiter. Finanzchef und Arbeitsdirektor Burkhard Lohr lege zum 18. Oktober sein Vorstandsmandat nieder, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der 48-Jährige habe von seinem Sonderkündigungsrecht im Zusammenhang mit der Überschreitung der 30-Prozent-Beteiligungsschwelle durch ACS Gebrauch gemacht. Lohr war 20 Jahre für Hochtief tätig.

ACS wollte sich zu der Entscheidung Lohrs nicht äußern. Die Spanier halten inzwischen 42,6 Prozent an dem größten deutschen Baukonzern. Sie wollen ihren Anteil auf über 50 Prozent ausbauen. Erst kürzlich hatte Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter zum 12. Mai seinen Abschied angekündigt. Er hatte sich seit dem Herbst vergangenen Jahres mit ACS einen erbitterten Kampf gegen die Übernahme geliefert.

Neuer Hochtief-Chef will deutlich mitreden

Nachfolger Lütkestratkötters soll Vorstandsmitglied Frank Stieler werden, der bislang das Baugeschäft in Europa verantwortet. Der Manager macht sich wenige Wochen vor der Amtsübernahme für die Eigenständigkeit des Unternehmens stark. „Veränderungen am Portfolio gibt es nur, wenn wir in Essen sie sinnvoll finden“, sagte Stieler in einem am Montag veröffentlichten Bericht der „Wirtschaftswoche“. „Hochtief ist eine eigene Aktiengesellschaft und wird es bleiben. Der Vorstand verantwortet auch weiterhin das Geschäft und ist dem Wohl aller Aktionäre verpflichtet“, fügte er hinzu.