Berlin. Im Machtkampf um die Rettung des Sportwagenherstellers Porsche ist eine Entscheidung womöglich schon gefallen. Medienberichten zufolge wird der Porsche-Aufsichtsrat auf seiner außerordentlichen Sitzung am 23. Juli lediglich über das Angebot des Wüstenstaats Katar abstimmen.

Im Machtkampf um die Rettung des Sportwagenherstellers Porsche ist eine Entscheidung offenbar schon gefallen. Der Porsche-Aufsichtsrat werde auf seiner außerordentlichen Sitzung am 23. Juli lediglich über das Angebot des Wüstenstaats Katar abstimmen, berichtete Bild.de am Mittwoch unter Berufung auf Informationen aus Konzernkreisen. Das Konzept von Volkswagen, sich mit 49,9 Prozent an Porsche zu beteiligen, steht demnach vorläufig nicht mehr zur Entscheidung. Der Entwurf von Volkswagen werde nur noch als «Informationspunkt» auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzung stehen, nicht mehr als «Entscheidungspunkt».

Der Staatsfonds von Katar bietet Medienberichten zufolge sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und Optionen des Sportwagenherstellers Porsche. Eine Entscheidung soll in der Aufsichtsratssitzung am 23. Juli fallen. Das Unternehmen Porsche ist hoch verschuldet und benötigt daher eine Kapitalspritze.

Porsche-Betriebsratschef: Wulff will Porsche finanziell in die Enge treiben

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück attackiert unterdessen Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) für dessen Verhalten bei der Suche des Sportwagenherstellers nach Kreditgebern. Demnach habe Wulff seit Monaten bei diversen deutschen Banken massiv darauf gedrängt, keine Kredite an Porsche zu vergeben. «Wulff hat das sogar gegenüber einem Mitglied unserer Eigentümerfamilien erklärt. Dafür gibt es Zeugen», sagte Hück «Focus Online». Dieses Verhalten sei «unanständig, unverantwortlich und für einen Politiker völlig unglaubwürdig».

Hück warf Wulff vor, Porsche schaden zu wollen, «damit VW uns billig einkaufen kann. Er will uns finanziell in die Enge treiben und spielt dabei mit den Arbeitsplätzen der Porsche-Beschäftigten», sagte Hück weiter.

Auf der Betriebsversammlung am Mittwoch wolle Hück die Belegschaft über die Rolle Wulffs abstimmen lassen. «Ich bin mir sicher, dass keiner der Mitarbeiter einen Zerstörer wie Wulff bei Porsche haben möchte», sagt er. Darüber hinaus will sich Betriebsrat für eine Kapitalerhöhung sowie einen externen Investor einsetzen, um die finanziellen Probleme von Porsche zu lösen. (ddp/afp)