Nürnberg. Die Verbraucherstimmung in Deutschland zieht nach Monaten der Stagnation leicht an. Wie das Marktforschungsinstitut GfK mitteilt, haben sich sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartungen als auch die Anschaffungsneigung verbessert.
Die niedrigen Preise in Deutschland sorgen für anhaltende Kauflaune der Verbraucher - trotz der Krise. Eine Inflationsrate von null Prozent im Mai und Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Konjunktur zeigten ihre positive Wirkung auf das Konsumklima, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die «Bewährungsprobe» stehe angesichts künftig steigender Arbeitslosenzahlen allerdings noch aus.
Das von der GfK gemessene Konsumklima, in das die Erwartung der finanziellen Lage, der wirtschaftlichen Entwicklung und die Anschaffungsneigung der Verbraucher einfließen, lag im Juni stabil bei 2,6 Punkten. Für Juli erwartet die GfK sogar eine leichte Steigerung auf 2,9 Punkte.
Konjunkturerwartung nimmt zu
Die Konjunkturerwartung der Verbraucher legte laut GfK im Juni schon zum dritten Mal in Folge zu. Mit einem Plus von 5,7 Punkten auf minus 22,6 Punkte falle der Zuwachs sogar deutlicher aus als in den beiden Vormonaten. Die Verbraucher schienen davon auszugehen, dass der starke Konjunktureinbruch nach und nach gestoppt werden könne, teilte die GfK mit. Sicherlich habe dazu auch der Umstand beigetragen, dass der erwartete Einbruch auf dem Arbeitsmarkt bislang ausgeblieben sei.
Die Einkommenserwartung der Verbraucher nahm laut GfK im Juni wieder zu. Mit einem Plus von sechs Punkten kletterte der Indikator auf minus 3,3 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit April 2008. «Wesentliche Stützpfeiler» der Einkommensstimmung seien der Rückgang der Inflation sowie die Aussichten der Rentner auf eine deutliche Anhebung ihrer Bezüge zum 1. Juli.
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Der Rückgang der Inflation sorgt laut GfK auch dafür, dass die Anschaffungsneigung der Verbraucher sich im Juni um zwei Punkte auf 14,5 Punkte leicht verbesserte und im Vorjahresvergleich sogar ein Plus von gut 38 Punkten aufweist. Sinkende Preise wirkten als Kaufanreize. Auch die Tatsache, dass die Verbraucher den Finanzmärkten noch nicht wieder vollständig vertrauten, stärke die Anschaffungsneigung: Statt zu sparen, investierten die Verbraucher derzeit eher in Konsumgüter. (afp/ddp)