Wolfsburg. Volkswagen könnte drei deutsche Werke dichtmachen. Welche genau betroffen sind, erfuhr unsere Redaktion aus gut informierten Kreisen.
Werksschließungen, Entlassungen, Gehaltsverzicht. Diese Punkte stehen nach Angaben des VW-Betriebsrats und der IG Metall auf dem Forderungskatalog des VW-Vorstands, um die wirtschaftlich angeschlagene Konzern-Kernmarke zu sanieren. Nun erfuhr unsere Zeitung aus gut informierter Quelle, um welche drei Werke es konkret gehen soll: Emden, Osnabrück und Dresden. Von VW hieß es dazu auf Anfrage: „Wir halten an dem Grundsatz fest, die Diskussion um die Zukunft der Volkswagen AG zuerst intern mit unseren Verhandlungspartnern zu führen.“
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Über alle drei Werke wird schon seit Längerem spekuliert. So wie auch über die VW-Fabriken in Hannover, Zwickau und Chemnitz. Dresden spielt als Produktionsstandort ohnehin eine absolut nachgeordnete Rolle für VW. Der Standort wurde einst als „Gläserne Manufaktur“ eröffnet. Dort wurde das frühere VW-Oberklassemodell Phaeton gebaut, heute ist es der rein elektrische ID.3. Die Manufaktur ist für die Besucher mehr Schauwerkstatt als eine echte Fabrik. Dort arbeiten rund 300 Menschen.
Das VW-Werk Osnabrück galt schon in der Vergangenheit als gefährdet
Das Werk im niedersächsischen Osnabrück wurde bereits vom Betriebsrat am Montag als Wackelkandidat genannt und gilt schon seit Jahren als potenziell gefährdet. Dort werden ein VW- und zwei Porsche-Modelle gebaut. Nach Angaben von VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat Porsche nun die Zusammenarbeit mit dem Werk Osnabrück beendet. Dort arbeiten etwa 2300 Menschen.
Das Werk im ebenfalls niedersächsischen Emden leidet wie auch das Werk im sächsischen Zwickau unter Auslastungsproblemen. Beide Fabriken wurden von VW für die Produktionen von E-Autos umgerüstet. In Emden haben die Wolfsburger dafür nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Euro investiert. Produziert werden dort die E-Autos ID.4 und ID.7 sowie der Arteon-Kombi als Verbrenner-Modell. In Emden beschäftigt VW etwa 8000 Menschen, in Zwickau sind es 10.350.
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Das Aus von VW-Werken ist noch längst nicht beschlossen
Ob die drei genannten Werke tatsächlich geschlossen werden, ist noch längst nicht entschieden. Darüber werden Volkswagen, der Betriebsrat und auch die IG Metall verhandeln. Das Aus der Werke ist nur eine Option, die Maximalforderung des Unternehmens. Betriebsratschefin Cavallo hat im Gegenzug quasi ihre persönliche Zukunft von der Frage abhängig gemacht, ob es tatsächlich zu Schließungen kommt. Wiederholt betonte sie, dass es diesen Schritt mit ihr nicht geben werde. An dieser Aussage wird sie sich messen lassen müssen.
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Dennoch gilt als nahezu gesichert, dass der nach Informationen unserer Zeitung defizitäre Standort Dresden als Produktionsstätte keine Zukunft mehr hat. Anders verhält es sich mit den Werken Osnabrück und Emden. Für sie gäbe es Alternativen zu einer Schließung – etwa den Verkauf oder, im Fall des Werks Emden, die Umwandlung zu einem Standort, der zum Beispiel von VW gemeinsam mit einem chinesischen Joint-Venture-Partner betrieben wird. Das sind aber vorerst nur Gedankenspiele.
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Nicht zuletzt wird die Zukunft der niedersächsischen Fabriken vom Land Niedersachsen abhängen, das im Aufsichtsrat des Autobauers ein zentrales Mitspracherecht hat.
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