Dortmund. Die Dortmunder Modekette Aachener des per Haftbefehl gesuchten Gründers Göbel stellt Betrieb ein. Worauf die 400 Beschäftigten hoffen.

Die insolvente Dortmunder Modekette Aachener hat keine Zukunft mehr. Der Geschäftsbetrieb werde eingestellt und die Mietverträge für die verbliebenen neun Filialen sollen zu Ende September gekündigt werden, heißt es aus dem Unternehmen. 400 Beschäftigte stehen vor dem Nichts. Es sei nicht gelungen, einen Investor zu finden, erklärte Insolvenzverwalter Christoph Schulte-Kaubrügger am Donnerstag, 27. Juni.

Die weitgehend unbekannte und noch sehr junge Modekette Aachener hatte es im vergangenen Jahr zu bundesweiten Schlagzeilen gebracht, nachdem sich ihr Gründer Friedrich Göbel als Retter von bis zu 25 Standorten des Warenhauskonzerns Galeria ins Spiel gebracht hatte. Göbel, der zuvor das Bekleidungsunternehmen Sinn geführt hatte, wird inzwischen per Haftbefehl gesucht. Aus der erst 2022 gegründeten Kette Aachener musste er aussteigen. Sein Nachfolger meldete unmittelbar Insolvenz an.

Gründer Göbel per Haftbefehl gesucht

Vor wenigen Wochen hatte sich das Dortmunder Unternehmen noch zuversichtlich gezeigt, die Kette durch eine Sanierung und mit dem Geld eines Investors zu retten. Stattdessen wurden die rund 400 Mitarbeitenden am Mittwoch informiert, dass Aachener vor dem Aus stehe.

„Alle Beteiligten haben sämtliche Anstrengungen zur Sanierung von Aachener unternommen. Dennoch ist es nicht gelungen, dieses Ziel zu erreichen. Wegen des schwierigen Marktumfeldes und der Kaufzurückhaltung der Kunden ist die Einstellung der Geschäftstätigkeit alternativlos“, erklärt Insolvenzverwalter Christoph Schulte-Kaubrügger von der Kanzlei White & Case in einer Pressemitteilung. Zunächst hatte das Branchenmagazin Textilwirtschaft darüber berichtet.

Das Unternehmen setzt nun auf Interessenten für einzelne Filialen. „Ich hoffe, dass sich für unsere Häuser Interessenten finden, die dort weiterhin Modehandel betreiben wollen und die unseren Beschäftigten eine Zukunft geben“, sagte Einkaufschefin Susanne Straus der Textilwirtschaft, „wir unterstützen jeden Interessenten dabei.“

In der kommenden Woche solle der Räumungsverkauf beginnen, der sich bis in den August, in einzelnen Häusern möglicherweise auch noch bis in den September ziehen könnte. Eine Transfergesellschaft für die Beschäftigten sei nicht geplant.

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