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Der neue Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen lässt dem Karstadt-Management im Tagesgeschäft völlig freie Hand. Er sei „kein Experte“ und für das Unternehmen „nicht wichtig“, sagte Berggruen.
Der neue Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen lässt dem Management bei der bis vor kurzen noch insolventen Warenhauskette im Tagesgeschäft völlig freie Hand. Er sei „kein Experte“ und mische sich deswegen nicht in das operative Geschäft seiner Unternehmen ein, sagte Berggruen der „Süddeutsche Zeitung“. Mit dem bisherigen Karstadt-Chef, Thomas Fox, habe er „alle zwei Wochen vielleicht“ telefoniert. Er selbst sei für das Unternehmen „nicht wichtig“, sagte Berggruen. Er liefere „Geld und Unterstützung, aber ich kann nicht sagen, ob Karstadt lange oder kurz Röcke anbieten soll“. Hier komme es auf Management und Belegschaft an.
Dem neuen Karstadt-Chef, Andrew Jennings, mache er keinerlei zeitlichen Druck zur Sanierung Karstadts, sagte Berggruen. „So arbeiten wir nicht.“ Es sei Zeit und Geld nötig, um ein so großes Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. In den nächsten Jahren müssten „mehrere hundert Millionen Euro“ investiert werden. Das Geld soll aus dem Kapitalfluss von Karstadt selbst kommen. Und falls zusätzliches Kapital benötigt werde, zahle er dies selbst, sagte Berggruen. Geld am Kapitalmarkt zu besorgen, sei nicht geplant.
Langfristige Investition
Karstadt sei für ihn eine langfristige Investition, sagte Berggruen. „Der Zeithorizont ist unbegrenzt.“ Es gebe keinen Plan für einen Ausstieg zu einem bestimmten Zeitpunkt, sagte der US-deutsche Investor.
Berggruen hatte Karstadt Anfang Oktober aus der Pleite übernommen. Die Warenhauskette war vor eineinhalb Jahren in die Insolvenz gerutscht. Die Karstadt-Pleite war Teil der Insolvenz des Mutterkonzerns Arcandor - der größten Insolvenz in der deutschen Nachkriegsgeschichte. (afp)