Köln. .
Wegen Verdachts der Korruption hat die Polizei am Montag eine Razzia in Köln und Leverkusen vorgenommen. Rund 100 Beamte durchsuchten Büros und Wohnungen. Der Vorwurf gegen mehrere Mitarbeiter: Bestechlichkeit, Untreue und Betrug.
Wegen Korruptionsverdachts beim Autobauer Ford haben am Montag rund 100 Beamte Büros und Wohnungen von Verdächtigen in Leverkusen und im Raum Köln durchsucht. Mitarbeiter einer Abteilung bei Ford sollen „materielle Vorteile“ mehrerer Firmen bekommen haben, die im Gegenzug Aufträge ergatterten, wie die Staatsanwaltschaft Köln mitteilte. Gegen diese Ford-Mitarbeiter ermittelt die Justiz demnach schon seit September. Sie wirft ihnen unter anderem Bestechlichkeit, Untreue und Betrug vor. Gegen Verantwortliche begünstigter Firmen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Bestechung.
Von mehreren Firmen bestochen
Beamte der Staatsanwaltschaft, des Landeskriminalamtes und der Steuerfahndung Köln durchsuchten Büros der Ford-Werke, einer Firma in Leverkusen und etwa 30 weitere Objekte im Raum Köln, darunter die Wohnungen Beschuldigter, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ford sei an einer lückenlosen Aufklärung interessiert und habe von Beginn des Verfahrens an „rückhaltlos“ mit den Behörden zusammengearbeitet.
Betroffen von den Ermittlungen ist den Angaben zufolge eine Abteilung von Ford, die europaweit für Umbauten und Anpassungen von Produktionseinheiten bei Modellwechseln zuständig ist. Die Mitarbeiter dieser Abteilung sollen von mehreren Firmen bestochen worden sein und den Firmen im Gegenzug Aufträge verschafft oder Rechnungen ohne Gegenleistung bezahlt haben. Wegen „gleichgelagerter Vorwürfe“ ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken. (afp)