Frankfurt. . Fachkräftemangel droht: Die Bundesbank sieht das deutsche Wirtschaftswachstum in Gefahr, sollte sich die Zahl der Zuwanderer in den nächsten Jahren nicht deutlich erhöhen. Laut den Bankern braucht Deutschland jedes Jahr 200.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland.
Die deutsche Wirtschaft kann ihr Wachstum in den kommenden Jahren nach Einschätzung der Bundesbank nur durch die Zuwanderung von jährlich 200.000 Arbeitskräften auf dem Ausland beibehalten. Deutschland werde in den kommenden Jahren mit „spürbaren demografischen Belastungen konfrontiert“ sein, erklärte die Bundesbank am Montag in Frankfurt am Main in ihrem aktuellen Monatsbericht. Die Erwerbsbevölkerung verringere sich und werde altern. Jedoch könne ein Wachstum der Wirtschaft von 1,25 Prozent pro Jahr durch „geeignete Reformschritte“ im wesentlichen gehalten werden.
Ein Weg zu Stabilisierung des Arbeitsmarktes sei die „Verstärkung bedarfsgerechter Zuwanderung“, erklärte die Bundesbank. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zogen im vergangenen Jahr rund 177.300 Menschen aus dem Ausland nach Deutschland, vorwiegend aus Ländern Zentral- und Osteuropas.
Längere Lebensarbeitszeit mildert Problem
Neben der Zuwanderung aber müsse auch die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung gesteigert werden, schrieb die Bundesbank. Daneben sei es nötig, durch verbesserte Qualifikation von Arbeitskräften und technischen Fortschritt die Produktivität zu steigern. Investitionen müssten „auf hohem Niveau“ bleiben.
Mildernd mit Blick auf den Arbeitskräftemangel wirke sich aus, dass der Anteil älterer Erwerbstätiger steige und immer mehr Menschen länger arbeiteten, erklärte die Bundesbank. Zudem könne die Arbeitsleistung der Bevölkerung wachsen, wenn etwa das Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut werde und so die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesteigert werde. (afp)