Lüdenscheid. .
Der Fachkräfte-Mangel – offenbar ist er derzeit ein Dauerbrenner-Problem in der Region. „Die Unternehmen stellen das immer mehr in den Fokus“, berichtet jedenfalls Michael Stechele, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Iserlohn. „Kein Unternehmer sagt mehr, das sei kein Risiko“, macht er beim alljährlichen Info-Gespräch mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Heider deutlich.
Die Dramatik liege in Lüdenscheid und Umgebung im demografischen Wandel: „Wir werden immer weniger und immer älter“, sagt Stechele mit Blick auf die Einwohner-Statistik. 2013 kämen in der Region rund 7500 Menschen ins Rentenalter mit 65. Zugleich seien für das kommende Jahr nur rund 3500 Schulabgänger „als zusätzliches Arbeitskräfte-Potenzial“ zu erwarten.
Umso wichtiger sei es, so Stechele, „den Übergang zwischen Schule und Beruf zu beschleunigen“. Jugendliche direkt nach dem Abschluss in eine Ausbildung zu bringen – in diesem Ziel sind sich Stechele und Heider einig. Und nach der Wirtschaftskrise seien die Betriebe gerade jetzt wieder verstärkt bereit, „Jugendliche einzustellen“.
Lüdenscheider Praktika in den Online-Börsen
CDU-Politiker Heider lobte dabei Projekte auch in Lüdenscheid, bei denen Firmen und Schulen kooperieren, „die das Interesse der Schüler für einen Arbeitsplatz vor Ort wecken“.
Von einer feststellbar verbesserten Arbeitsmarkt-Lage profitieren in der Region aktuell ausgerechnet nicht die Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit bei ihnen um fast vier Prozent, während sie insgesamt deutlich sank – um 8 Prozent. Stechele begründet das mit der Schwierigkeit, junge Absolventen aus Qualifizierungsmaßnahmen in die Beschäftigung zu bekommen.
Momentan ist im Ausbildungsjahr 2011/12 gerade Halbzeit. Aktuell gebe es etwas mehr Bewerber als Ausbildungsplätze, berichtet Stechele. Dabei zeige sich, dass die Jugendlichen den Markt eher nüchtern einschätzten – und auch ihre Berufswünsche eher auf die gegebenen Chancen ausrichteten. Um bei Firmen den Fuß in die Tür zu bekommen, raten Stechele und Heidem Nachwuchs, sich in den Internet-Jobbörsen der Agentur für Arbeit umzusehen. Hier stellen auch Lüdenscheider Unternehmen neuerdings Angebote für Praktika ein.