New York. Facebook hat in seinem ersten Quartalsbericht seit dem turbulenten Börsengang ein nach Ansicht von Analysten solides Ergebnis vorgelegt. Doch Umsatz und Nutzerzahlen überzeugten die Anleger nicht. Die Facebook-Aktie stürzte im nachbörslichen Handel um mehr als elf Prozent ab.
Ein deutlich schwächeres Umsatzwachstum und Zweifel an der finanziellen Perspektive haben Facebook-Anleger weiter verunsichert. Die Aktie des weltgrößten sozialen Netzwerks stürzte am Donnerstag nach Vorlage der ersten Quartalszahlen nach dem enttäuschenden Börsengang im Mai auf ein neues Rekordtief. Das Papier wurde nachbörslich mehr als elf Prozent tiefer bei rund 24 Dollar gehandelt. Anders als von manchen Investoren erhofft, gab Facebook keinen Ausblick für das laufende Quartal.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg erklärte, die Ergebnisse von neuen Werbemöglichkeiten seien ermutigend. Facebook habe einen "klaren Weg" gefunden, um ein starkes Mobil-Geschäft aufzubauen. Viele Investoren befürchten, dass das Unternehmen auf Mobiltelefonen und Tablet-PCs keine hohen Werbeeinnahmen erzielen kann. Zuckerberg wies Berichte zurück, wonach Facebook an einem eigenen Smartphone arbeite. Die Entwicklung von Hardware sei für den Konzern wenig sinnvoll, sagte der 28-Jährige.
Zahl der aktiven Nutzer bei Facebook sinkt
Auf dem Parkett hielten sich Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells. "Die große Frage bei der Aktie ist, wie Facebook seine Nutzer zu Geld machen kann. Es gibt eine Menge Leute, die nicht daran glauben", sagte Händler Michael Matousek von U.S. Global Investors.
Facebook wuchs so langsam wie seit dem ersten Quartal 2011 nicht mehr, als solche Zahlen erstmals veröffentlicht wurden. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz im Einklang mit den Erwartungen von Analysten um 32 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar. BTIG-Analyst Richard Greenfield sagte, ein schwächeres Wachstum bei Nutzern und Umsatz sowie der fehlende Ausblick seien vor allem für die Sorgen der Investoren verantwortlich.
Die Zahl der aktiven monatlichen Nutzer stieg zum Quartalsende auf 955 Millionen von 901 Millionen Ende März. Wegen Vergütungen in Form von Aktien im Rahmen des IPOs stand unter dem Strich ein Verlust von 157 Millionen Dollar oder acht Cent je Aktie. Ohne diese Belastung hätte es laut Facebook einen Gewinn von zwölf Cent je Anteilsschein gegeben. (rtr)