Düsseldorf. 2700 Stellen plant der Energiekonzern Eon laut einem Zeitungsbericht mit dem Verkauf des IT-Bereichs einzusparen. Insgesamt sollen 9000 Stellen abgebaut werden. Deshalb hat die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag zu einer Demonstration vor der Konzernzentrale in Düsseldorf aufgerufen.

Beim Streit um das Sparprogramm von Eon «Perform to win» soll einem Pressebericht zufolge auch ein Verkauf des IT-Bereichs des Energiekonzerns überlegt werden. Das meldet die in Düsseldorf erscheinende «Rheinische Post» unter Hinweis auf Angaben von mit den Planungen des Vorstandes vertrauten Personen. So könnten mit einem vollständigen oder teilweisen Verkauf der konzerneigenen IT-Firma Eon IS an ein anderes Unternehmen bis zu 2700 Stellen eingespart werden. Der US-Dienstleister Hewlett-Packard gelte als ein möglicher Kandidat, um Eon IS zu schlucken.

4000 Teilnehmer bei Demonstration am Donnerstag erwartet

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft für Donnerstag um 11.30 Uhr zu einer Demonstration vor der Zentrale des Energiekonzerns Eon auf. Erwartet werden nach Gewerkschaftsangaben mehr als 4000 Teilnehmer aus sieben Ländern. Hintergrund sei, dass Eon sich von bis zu 9000 Mitarbeitern trennen wolle. Allein in Europa sollen laut Verdi bis zu 6000 Stellen gestrichen werden. Insgesamt will Eon mit dem Sparprogramm 1,5 Milliarden Euro sparen.

Zudem sollen der Gewerkschaft zufolge in allen Landesgesellschaften bis zu 3000 Stellen aus dem Konzern ausgelagert werden. Aus dem Unternehmensumfeld hieß es, es solle keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Eon beschäftigt in Europa rund 90 000 Mitarbeiter. Ein Eon-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren: «Es steht noch nichts fest.» Derzeit werde in Verhandlungen mit Verdi und der Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie ausgelotet, in welchen Bereichen welche Stellen wegfallen könnten.

Die Gewerkschaft IG BCE demonstriert dagegen im Konzern mit einem Flugblatt gegen die von ihrer SchwestergewerkschaftVerdi organisierte Kundgebung. Es sei damit zu rechnen, «dass eine Demonstration zum jetzigen Zeitpunkt konstruktive Gespräche eher erschwert als fördert», heißt es in dem Flugblatt.