Berlin. .

Hebammen müssen immer höhere Beiträge zur Berufshaftpflicht zahlen. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler will deshalb die Position der Hebammen in Vergütungsverhandlungen mit den Kassen stärken.

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler will den Hebammen im Streit über stark gestiegene Beiträge zur Berufshaftpflicht entgegenkommen. In einem Treffen mit Vertreterinnen der Hebammenverbände erklärte sich der FDP-Politiker am Dienstag in Berlin zu einer gesetzlichen Regelung bereit, damit die gestiegenen Prämien bei der Einschätzung der Gesamtkosten der Hebammen stärker berücksichtigen werden können. Laut einer Mitteilung des Ministeriums soll damit die Position der Hebammen in künftigen Vergütungsverhandlungen mit den Kassen gestärkt werden.

Außerdem hätten sich beide Seiten darauf verständigt, zunächst die derzeit unzureichende Datengrundlage zur Einkommenssituation bei Hebammen zu verbessern. Rösler kündigte an, in enger Abstimmung mit den Hebammenverbänden ein entsprechendes Gutachten erstellen zu lassen und durch sein Ministerium zu finanzieren. In der Studie sollen Details im Zusammenhang mit Vergütungsfragen, insbesondere mit den Versicherungsprämien, ermittelt werden.

Verbandspräsidentin: Nur langfristige Lösung

Die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands, Martina Klenk, zeigt sich zufrieden mit dem Angebot. Wenn dieses greife, könnten die finanziellen Belastungen damit langfristig abgepuffert werden, sagte sie auf dapd-Anfrage. Kurzfristig könnten die Probleme damit jedoch nicht behoben werden.

Die Prämien der Haftpflichtversicherungen für Hebammen sind in den vergangenen Jahren immens gestiegen und haben sich innerhalb von fünf Jahren auf mehr als 3.000 Euro jährlich mehr als verdoppelt. (dapd)