Düsseldorf. .

Der Deutsche Gewerkschaftsbund schlägt Alarm: Laut einer aktuellen Umfrage werden viele Azubis als billige Arbeitskräfte missbraucht. Fast jeder zweite Auszubildende muss demnach regelmäßig Überstunden machen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beklagt eine zu hohe Arbeitszeit von Auszubildenden in Nordrhein-Westfalen. Eine Umfrage unter mehr als 1.600 Azubis habe gezeigt, dass fast jeder zweite Auszubildende regelmäßig Überstunden mache, sagte die stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Sabine Graf am Dienstag in Düsseldorf. Fast 13 Prozent der Befragten müssten sogar mehr als 45 Stunden in der Woche arbeiten. „Zu viele Azubis werden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt“, kritisierte Graf.

Der DGB kritisiert vor allem die Arbeitsbedingungen von Minderjährigen. Fast ein Viertel der unter 18-jährigen Auszubildenden arbeite durchschnittlich mehr als 40 Stunden pro Woche. „Mit Erschrecken haben wir festgestellt, dass dadurch sowohl das Jugendarbeitsschutzgesetz als auch das Berufsbildungsgesetz in erheblichem Umfang ignoriert werden“, sagte Antonia Kühn von der DGB Jugend. Nur mit häufigeren Kontrollen von Ausbildungsbetrieben könnten solche Verstöße aufgedeckt werden. (dapd)