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Die Pendler an Rhein und Ruhr müssen sich ab kommendem Dienstag auf Warnstreiks bei der Bahn gefasst machen. Wann und wo genau die Ausstände zu erwarten sind, wollen die Gewerkschaften erst am Montag bekanntgeben.
Die Pendler an Rhein und Ruhr müssen sich ab kommendem Dienstag auf Warnstreiks bei der Bahn gefasst machen. „Wir werden nicht punktuell, sondern flächendeckend agieren“, sagte der stellvertretende Sprecher der Bahngewerkschaft Transnet, Oliver Kaufhold, im DerWesten-Gespräch. Wann und wo genau die Ausstände zu erwarten sind, wollen die Gewerkschaften erst am Montag bekanntgeben. Kaufhold mochte jedoch nicht ausschließen, dass die ersten Aktionen schon am Dienstag beginnen werden.
Hintergrund der Arbeitskampfmaßnahme sind die seit Wochen auf Eis liegenden Verhandlungen der Gewerkschaften Transnet und GDBA sowohl mit den privaten Eisenbahnen als auch der Deutschen Bahn AG. Zuletzt hatten die Privatbahnen ein Schlichtungsangebot abgegeben. Dies sei jedoch für die Gewerkschaften nicht akzeptabel gewesen, sagte Kaufhold.
GDL will nicht mitstreiken
Es sei ein Leichtes, mit relativ geringem Personalaufwand den Bahnverkehr im großen Stil lahmzulegen. Kaufhold: „Ein Fahrdienstleiter reicht, und auf einem ganzen Streckenabschnitt geht gar nichts mehr.“ Transnet hatte NRW bereits im Vorfeld ausdrücklich zum Schauplatz von Streikaktionen auserkoren. Für die Lokführergewerkschaft GDL kündigte deren NRW-Chef Frank Schmidt an, man werde nicht mitstreiken: „Unsere Verhandlungen“, so Schmidt, „laufen gut.“ (Mi/tr)
Angesichts der Streikdrohungen gab sich die Bahn auf DerWesten-Nachfrage gut gerüstet. „Wir bereiten uns sorgfältig vor, um die Einschränkungen für unsere Kunden möglichst gering zu halten“, sagte ein Bahnsprecher. Der Konzern werde auf jeden Fall ein entsprechendes Lagezentrum einrichten und im Internet auf www.bahn.de über Einschränkungen informieren, „sobald wir wissen, wann und wo gestreikt wird“. Außerdem würden „das Personal bei DB Dialog und in den regionalen Kundenteams verstärkt“ und spezielle Hotline-Rufnummern eingerichtet, „damit unsere Kunden trotz Einschränkungen immer wissen, wie sie ans Ziel kommen können“.