Berlin. .

Die Deutsche Bahn will mehr Sicherheitspersonal in Zügen und auf Bahnhöfen einsetzen. Das lässt sich das Unternehmen 31 Millionen Euro kosten. So werde das Sicherheitspersonal von derzeit 3.200 auf 3.500 Mitarbeiter erhöht.

Die Bahn will 31 Millionen Euro zusätzlich in die Sicherheit investieren und unter anderem 300 zusätzliche Sicherheitskräfte im Regionalverkehr einzusetzen. Das kündigte Bahn-Chef Rüdiger Grube am Donnerstag in Potsdam an. Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßte die Entscheidung und forderte eine ausreichende Schulung für die 300 Mitarbeiter, die vor allem abends und in den Nachtstunden arbeiten sollen.

Kultiger Bahnsprecher

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    „Sicherheit ist das wichtigste Gut“, sagte Grube anlässlich der „Sicherheitskonferenz Bahn 2010“ in Potsdam. Laut Grube sollen die 300 zusätzlichen Arbeitsplätze zunächst Bahnmitarbeitern in Kurzarbeit angeboten werden. Niemand werde aber verpflichtet, im Sicherheitsbereich zu arbeiten. Damit steige die Anzahl der Beschäftigten im Sicherheitsbereich auf 3500.

    „Auf 100.000 Reisende passiert eine Straftat“

    Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) betonte auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Grube die gute Zusammenarbeit zwischen Bahn und Bundespolizei in den vergangenen zehn Jahren. Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit seien das gemeinsame Ziel von Bahn und Bundespolizei, die sich 2000 in einer sogenannten Ordnungspartnerschaft zusammengeschlossen hatten.

    Insgesamt zog die Bahn eine positive Bilanz zur Sicherheitslage: Bei mehr als fünf Millionen Kunden in 27.000 Zügen täglich würden weniger als 30 Delikte pro Tag zur Anzeige gebracht - häufig handele es sich dabei um Delikte wie Schwarzfahren. Gewalt sei dagegen weitaus seltener. „Auf 100.000 Reisende passiert eine Straftat“, sagte Grube.

    Angesichts dieser Statistik sei die Sicherheitslage besser als das Empfinden der Fahrgäste häufig widerspiegele. Die zusätzlichen Sicherheitskräfte sollen deshalb auch dazu dienen, das subjektive Wohlbefinden der Fahrgäste zu stärken.

    „Normalkunden mit Fingerspitzengefühl“

    Dem stimmte auch der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, zu. „Wir begrüßen es sehr, dass sich die Kunden sicher fühlen sollen“, sagte er am Donnerstag. Ein alkoholisierter Fahrgast könne bei den Mitreisenden Unsicherheitsgefühle auslösen. Die Anwesenheit von mehr Sicherheitspersonal sei in solchen Situationen wichtig.

    Naumann forderte, dass die neuen Sicherheitskräfte geschult werden müssten, um sich im Konfliktfall richtig zu verhalten, um aber auch um dem „Normalkunden mit Fingerspitzengefühl“ zu begegnen. (afp/dapd)