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Beschimpfungen und Bedrohung gehören mittlerweile zum Alltag vieler Zugbegleiter bei der Bahn. Die können sich seit einem Jahr schützen und für ihre Namensschilder Pseudonyme wählen. Beim VRR gibt’s sogar statt Namen nur noch Nummern.
Drohungen, Beleidigungen, Anmache. Die Zugbegleiter der Bahn AG haben die Nase voll. Damit besonders rabiat auftretende Fahrgäste nicht auch noch ihren Familien nachsteigen können („Wir finden dich“), dürfen sie jetzt auf ihren Namensschildchen statt des eigenen Namen ein Pseudonym angeben.
Eigentlich wollte die Bahn mit der Namensangabe Kundenfreundlichkeit demonstrieren. Doch schon seit einem Jahr sind Pseudonyme in den Nahverkehrszügen zugelassen. Seit Anfang September gilt die Erlaubnis auch für die 3800 Zugbegleiter in den Fernzügen. Es sei jedem Zugbegleiter selbst überlassen, wie er dies handhabe, heißt es in der Berliner Bahnzentrale.
Training in Deeskalations-Strategien
Beschimpfungen und Bedrohungen des Personals nehmen nach den Angaben der Bahn AG seit Jahren zu – und dies nicht nur im Schienenverkehr. Besonders betroffen sind die Fahrer von Disco-Bussen, die nachts vor allem junge Leute nach Hause bringen müssen. Aber auch für die „Fantransporte“ in die Bundesligastadien wird derzeit ein Konzept erarbeitet. Bahnmitarbeiter werden überdies in Deeskalations-Strategien trainiert.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr geht das Problem auf andere Weise an. Das Personal der beteiligten Verkehrsunternehmen wird in den neuen Verträgen verpflichtet, Nummern zu tragen. Was das Problem beidseitig löst: Kunden können sich unter Angabe der Personalnummer beschweren – und wissen dennoch nicht, wie ihr gegenüber mit Klarnamen heißt.