Hamburg. .
Der Ratinger EC-Netzbetreiber Easycash bekommt nun auch Druck aus Hamburg. Die dortige Datenschutzbehörde hat Strafantrag gegen eine dortige Tochter-Firma von Easycash gestellt. Der Vorwurf auch hier: Datenmissbrauch.
Nach der nordrhein-westfälischen Datenschutzbehörde hat auch Hamburgs Datenschützer Johannes Caspar einen Strafantrag gegen den EC-Netzbetreiber Easycash gestellt. Der Antrag richte sich gegen die Verantwortlichen der Hamburger Tochterfirma des Ratinger Unternehmens, Easycash Loyalty Solutions, wegen des Verdachts auf unzulässige Datenverarbeitung, teilte Caspar am Mittwoch in Hamburg mit. Es handle sich möglicherweise um eine vorsätzliche, unbefugte Verarbeitung von personenbezogenen Daten mit Bereicherungsabsicht zumindest in einem Fall. Das Geschäftsmodell von Easycash Loyalty Solutions dokumentiere eine Außerachtlassung wesentlicher Grundsätze des Datenschutzes, hieß es weiter.
Nordrhein-Westfalens Datenschützer hatten am vergangenen Freitag Strafanzeige gegen Easycash gestellt. Bei Kontrollen war festgestellt worden, dass das Unternehmen im Mai und Juni 2009 „rechtswidrig“ Daten über EC-Kartenzahlungen als Zahlungsdienstleister an Easycash Loyalty Solutions übermittelt hatte. Dies ist nach Einschätzung der Düsseldorfer Datenschützer ein Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz.
Die Behörde hatte damit auf einen Bericht des Radiosender NDR Info reagiert. Danach hat Easycash über die Hamburger Tochterfirma den Abgleich von Kontonummern, die beim Einsatz von EC-Karten in Supermärkten oder Tankstellen gespeichert wurden, mit den Daten von Kunden- und Rabattkarten angeboten. So hätten die Daten ohne Wissen oder Zustimmung der Kunden direkt ausgewertet werden können. Easycash Loyalty Solutions betreut bis zu 14 Millionen solcher Kundenkarten. Das Unternehmen hatte den Verdacht zurückgewiesen. (dapd)