Berlin. .
Wer im Supermarkt oder an der Tankstelle eine Kundenkarte nutzt, geht nach Einschätzung von Ilse Aigner ein Risiko ein. Darauf wies die Bundesverbraucherministerin jetzt hin.
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat die Deutschen vor den Gefahren von Kundenkarten gewarnt. „Bei der Nutzung von Rabattkarten geben wir viele Informationen über uns preis, erhalten aber meist nur einen geringen Gegenwert“, sagte Aigner am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.
„Die Gewinner sind eindeutig die Unternehmen, die nicht nur Adressen von Kunden sammeln, sondern auch Hinweise auf deren Einkaufsgewohnheiten.“ Jedem Verbraucher müsse bewusst sein, dass der Zweck der Karten neben Kundenbindung das Sammeln von Daten zum Kaufverhalten sei.Jeder Verbraucher müsse entscheiden, ob er „eine Speicherung und Auswertung solcher Informationen für die angebotenen, häufig geringen, Rabatte in Kauf nehmen möchte“, sagte die Ministerin.
„Viele Angebote sind nur vermeintlich kostenlos“
Zugleich wies Aigner darauf hin, dass die Anbieter von Rabattkarten per Gesetz verpflichtet seien, Verbraucher über deren Rechte aufklären. Nutzer seien berechtigt zu wissen, was mit Daten geschehe. Die Ministerin sagte, sie rate auch jenseits von Kundenkarten zur Vorsicht bei der Preisgabe persönlicher Daten. „Dies gilt in sozialen Netzwerken im Internet ebenso wie bei Glücksspielen oder bei Rabattkarten“, sagte Aigner.
„Viele Angebote sind nur vermeintlich kostenlos“, fügte die Ministerin hinzu. „In Wirklichkeit bezahlen wir sie mit unseren persönlichen Daten.“Aigner sagte weiter, es sei wichtig, die jüngsten Vorwürfe gegen das Easycash vollständig aufzuklären. „Sollte es Verstöße gegen geltendes Recht geben, darf das nicht ohne Konsequenzen bleiben“, forderte die Ministerin.
Die Datenschutzbeauftragten der zuständigen Bundesländern untersuchen derzeit, ob der EC-Karten-Netzbetreiber Easycash Daten aus EC-Kartenzahlungen und Kundenkarten illegal verknüpft hat. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hatte allerdings bereits am Donnerstag mitgeteilt, der Verdacht habe sich nicht bestätigt. Andere Datenschützer prüfen den Fall noch. (AFP)