Essen. .
Kurz vor seinem Ausscheiden als Vorstandschef bei Thyssen-Krupp hat Ekkehard Schulz den Stahl- und Technologiekonzern offenbar in die Gewinnzone zurückgeführt.
Die Thyssen-Krupp AG, die bis vor zwölf Monaten noch tief in den roten Zahlen steckte, schreibt wieder Gewinne. Wie Vorstandschef Ekkehard Schulz dem „Handelsblatt“ sagte, laufen die Hochöfen wieder unter Volllast. „Wir könnten sogar noch einige Tonnen mehr verkaufen, so groß ist die Nachfrage“, sagte Schulz. Nach 2,4 Milliarden Euro Verlusten im Geschäftsjahr 2008/09 kehre Thyssen-Krupp wieder in die Gewinnzone zurück. „Beim Vorsteuerertrag geht es in Richtung einer Milliarde oder sogar ein Stück besser“, sagte Schulz.
Der Milliarden-Gewinn sei in erster Linie eine Folge von Einsparungen innerhalb des Konzerns, der in den letzten Monaten intensiv umgebaut worden war. Das Geschäft komme nach Angaben des „Handelsblatts“ indes nur langsam wieder in Fahrt. Nach 40,6 Milliarden Euro Umsatz im Vorjahr habe sich Thyssen-Krupp 2009/10 auf 42 Milliarden Euro gesteigert.
Schulz zieht es in den Aufsichtsrat
Die Aussicht auf einen Milliardenverdienst im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Thyssen-Krupp-Anleger am Mittwoch vor Öffnung der Börsen in Kauflaune versetzt. Die Titel von Deutschlands größtem Stahlkonzern notierten im frühen Handel bei Lang & Schwarz 2,5 Prozent über ihrem Vortagsschluss von 24,49 Euro und waren damit größter Dax-Gewinner.
Am 21. Januar übergibt Ekkehard Schulz den Staffelstab an seinen designierten Nachfolger Heinrich Hiesinger. Schulz deutete am Rande der Weltstahlkonferenz in Tokio an, dass er an einem Aufsichtsratsmandat bei Thyssen-Krupp interessiert sei. Ursprünglich hatte Schulz den Aufsichtsratsvorsitz beim Essener Energieversorger RWE angestrebt. Die Mehrheit der Aufseher verständigte sich aber inzwischen darauf, den Vertrag des amtierenden Aufsichtsratschefs Manfred Schneider zu verlängern. (mit rtr)