Straßburg. .

Die Vorschriften für Arzneimittel werden strenger. EU-Staaten müssen demnächst umfangreiche Datenbanken bereitstellen, die online über Risiken und Nebenwirkungen informieren.

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ – oder Ihre nationale Internet-Datenbank: In Zukunft sollen Patienten eine weitere Möglichkeit haben, sich über die unerwünschten Nebenwirkungen von Medikamenten zu informieren. Das haben am gestrigen Mittwoch die EU-Parlamentarier in Straßburg mit großer Mehrheit entschieden. Bis Mitte 2012 müssen die EU-Staaten Datenbanken aufbauen, in denen sich Patienten über Medikamente, aber auch deren unerwünschte Nebenwirkungen informieren können. Diese Daten sollen europaweit vernetzt werden. Von dieser größeren Datenmenge erhoffen sich die Verantwortlichen schnellere Informationen, auch über Nebenwirkungen, die sonst eher selten auftreten. Denn noch immer sterben in der EU jährlich etwa 197 000 Menschen an den Folgen von Nebenwirkungen.

Deutlichere Kennzeichnung

Zudem sollen Patienten in Zukunft auf den ersten Blick erkennen, wenn Sie ein Arzneimittel oder einen Wirkstoff verschrieben bekommen haben, der nur vorbehaltlich weiterer Prüfungen zugelassen wurde. Ein schwarzer Aufkleber auf der Packung soll zeigen, dass dieses Medikament auf dem Markt besonders überwacht wird. Gleichzeitig soll die Kennzeichnung Patienten ermutigen, alle vermuteten Nebenwirkungen zu melden.

Auch mit dem Ärgernis unverständlicher Packungsbeilagen will sich die EU nicht abfinden. Kommission und Parlament haben Beratungen aufgenommen, wie die Patienten-Information auf diesem Wege auch für Laien zugänglicher gestaltet werden kann.