Frankfurt/M. .

Die als Alternative zu herkömmlichen Banken gestartete Noa Bank gibt auf. Das Institut war wegen einer nach Ansicht der BaFin zu geringen Eigenkapitalausstattung in Schwierigkeiten geraten.

Die als Alternative zu herkömmlichen Banken gestartete Noa Bank gibt auf. Bankgründer François Jozic erklärte am Mittwoch in seinem Internet-Blog, vor dem Hintergrund bislang ergebnisloser Verhandlungen mit der Finanzaufsicht BaFin habe er sich entschlossen, die Bank schließen zu lassen. Das Institut war wegen einer nach Ansicht der BaFin zu geringen Eigenkapitalausstattung in Schwierigkeiten geraten.

„Ich höre auf zu kämpfen“, schrieb Bankgründer Jozic in seinem Blog. Zwar habe die Bank der Finanzaufsicht erst kürzlich eine Kapitalerhöhung von zwei Millionen Euro mitgeteilt. Daneben sei die BaFin schon Ende Juli darüber informiert gewesen, dass Investoren der Noa Bank bis zu 12 Millionen Euro Eigenkapital zu Verfügung stellen wollten. Die Finanzaufsicht habe sich jedoch entschlossen, „diese Tatsache zu ignorieren“, erklärte Jozic.

Investoren reagierten „verschreckt“

Stattdessen hätten die Finanzwächter der Bank lediglich angekündigt, ihr „die Lizenz zu entziehen und im Anschluss zu liquidieren“, erklärte Jozic. Diese Ankündigung der BaFin habe sich für die Noa Bank fatal ausgewirkt, sie habe „verschiedene Investoren verschreckt“. Die BaFin wollte auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme abgeben.

Wollen Banken Kredite vergeben, müssen diese zu einem bestimmten Prozentsatz mit Eigenkapital abgesichert sein. Hier hatte die Finanzaufsicht von der Noa Bank Nachbesserungen gefordert. Die Eigenkapitalvorschriften dienen zur Absicherung von Risiken.

Die Noa Bank war erst im November an den Start gegangen und versuchte sich vor dem Hintergrund der Finanzkrise als Alternative auf dem deutschen Markt zu positionieren. Seitdem gewann das Institut 15.000 Kunden und sammelte 300 Millionen Euro Spareinlagen ein.

Attraktive Zinsen und Transparenz

Das Institut lockte neue Kunden mit attraktiven Zinsen und dem Versprechen, die Kundengelder transparent als Kredite an Firmen zu vergeben. Die Kunden konnten sich bei ihren Tages- und Festgeldkonten aussuchen, in welche Wirtschaftsbereiche ihr Geld als Unternehmensdarlehen fließen soll: Region, Umwelt, Gesundheit oder Kultur.

Im Juni stoppte die Noa Bank jedoch die Vergabe neuer Festgeldkonten und nahm seitdem auch kein frisches Tagesgeld mehr von Sparern an. Die Bank begründete den Schritt damals damit, dass die Vergabe von Krediten zeitaufwändiger sei als die Eröffnung neuer Konten. In den vergangenen Tagen senkte die Bank deutlich ihre Zinsen, offenbar mit dem Ziel, dass die Kunden ihre Gelder abziehen und sich auch dadurch ihr Kreditvergabestau löst. (afp)