New York.
Die Pannenserie in den USA hat für Toyota ein weiteres teures Nachspiel. Der japanische Autobauer musste nicht nur Millionen Autos zurück in die Werkstätten rufen, nun zahlt Toyota auch noch eine millionenschwere Strafe an die US-Regierung.
Wegen der Pannenserie an seinen Fahrzeugen hat der japanische Autohersteller Toyota am Montag eine Strafzahlung von 16,4 Millionen Dollar (rund 12,3 Millionen Euro) an die US-Regierung akzeptiert. Der Konzern wollte die Zahlung nach eigenen Anaben aber nicht als Eingeständnis verstanden wissen, dass er - wie von den US-Behörden behauptet - die Probleme an den Gaspedalen über Monate hinweg vorsätzlich verschleiert habe.
In der Bewertung der Strafzahlung unterschieden sich das Unternehmen und das US-Verkehrsministerium erheblich. Verkehrsminister Ray LaHood erklärte, Toyota habe damit „die Verantwortung übernommen für die Verletzung der Pflicht, technische Defekte umgehend zu melden“. Das Unternehmen habe mindestens vier Monate verstreichen lassen, ehe es das Problem klemmender Gaspedale an die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA gemeldet habe; die gesetzliche Frist für eine solche Meldung beträgt fünf Tage.
Toyota hingegen bestritt erneut eine vorsätzliche Verschleppung. „Wir haben nicht versucht, die Defekte zu verschleiern“, hieß es in einer Erklärung. Das Unternehmen habe die Strafzahlung nur deshalb akzeptiert, „um eine anhaltende juristische Auseinandersetzung zu vermeiden und um uns zu ermöglichen, nach vorne zu blicken und unsere Qualitätssicherung zu stärken“. Toyota räumte aber ein, „dass wir bei der Verbreitung von Informationen eine bessere Arbeit hätten machen können“.
Die Maximalstrafe von 16,4 Millionen Dollar ist die höchste Strafe, welche die dem Verkehrsministerium unterstellte Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA jemals gegen einen Autohersteller wegen eines solchen Vergehens verhängte. Toyota hatte bis Montag Zeit, sich zu entscheiden, ob der Konzern das gegen ihn verhängte Bußgeld hinnimmt. Hätte der Konzern die Strafe nicht akzeptiert, wäre die Sache vor Gericht entschieden worden.
Sechs Millionen Rückrufe
Toyota kämpft seit Monaten mit einer Serie von Technikpannen in seinen Autos. Der Konzern rief wegen möglicher Probleme mit Gaspedalen, Bremsen und Fußmatten sowie wegen anderer Schwierigkeiten seit Herbst weltweit fast neun Millionen Fahrzeuge zurück in die Werkstätten, darunter mehr als sechs Millionen in den USA.
Die Maximalstrafe von 16,375 Millionen Dollar ist die höchste Strafe, welche die dem Verkehrsministerium unterstellte Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA jemals gegen einen Autohersteller wegen eines solchen Vergehens verhängte. Toyota hatte bis Montag Zeit, sich zu entscheiden, ob der Konzern das gegen ihn verhängte Bußgeld hinnimmt. Hätte der Konzern die Strafe nicht akzeptiert, wäre die Sache vor Gericht entschieden worden.
In den USA mussten 2,3 Millionen Autos wegen Schwierigkeiten mit den Gaspedalen zurückbeordert werden. Das Problem wird in den USA für 50 Todesfälle im Straßenverkehr verantwortlich gemacht. Gegen Toyota laufen an US-Gerichten mittlerweile 97 Verfahren wegen Verletzungen oder Todesfällen im Zusammenhang mit den Gaspedal-Schwierigkeiten. In weiteren 138 Prozessen versuchen Autobesitzer Entschädigungen von Toyota zu erhalten, weil sie einen deutlich gesunkenen Wiederverkaufswert ihrer Autos befürchten.
Lexus unter Beobachtung
Erst letzte Woche hatte sich die Pannenserie für Toyota bei weiteren Modellen fortgesetzt. Der japanische Autohersteller rief in den USA und Kanada 870.000 Minivans vom Modell Sienna zurück. Es besteht bei den Fahrzeugen die Gefahr, dass sich in extremen Fällen das Ersatzrad wegen Korrosionsproblemen aus der Halterung löst und während der Fahrt auf die Straße fällt. Kurz zuvor stoppte Toyota weltweit den Verkauf und die Produktion des Geländewagens GX 460 seiner Luxus-Marke Lexus. Bei den Fahrzeugen bestand nach Angaben eines US-Verbrauchermagazins die Gefahr, dass das Heck bei rasanter Fahrt ausbricht, was nach Angaben der Zeitschrift zu Unfällen mit Überschlägen hätte führen können. (afp)