München. Die Preise für Superbenzin sind laut ADAC vor Pfingsten wieder massiv in die Höhe geschossen. Wie immer würden die Mineralölkonzerne die Reisezeit ausnutzen, kladt der Automobilclub. Viele Autofahrer haben sich schon beschwert. Doch das Bundeskartellamt sieht keinen Grund zum Einschreiten.
Die Benzinpreise sind laut ADAC vor dem langen Pfingstwochenende massiv überteuert. Ein Liter Super koste derzeit im bundesweiten Schnitt 1,31 Euro pro Liter und damit 0,3 Cent mehr als in der vergangenen Woche, teilte der ADAC am Mittwoch in München mit. Der Dieselpreis liege wie in der Vorwoche bei 1,05 Euro. Gemessen am Ölpreis sei dies zu viel. «Offensichtlich haben die Mineralölkonzerne ihre vor Reisewellen üblichen Preiserhöhungen bereits eingeleitet», kritisierte der ADAC.
Kartellamt: Keine Anzeichen für Absprachen
Die Automobilclubs kritisieren seit langem, dass die Mineralölkonzerne vor Reisezeiten die Spritpreise erhöhen. Viele Autofahrer haben sich deshalb beim Bundeskartellamt beschwert und eine Einschreiten verlangt. Das Kartellamt hat daraufhin eine Prüfung des deutschen Tankstellenmarkts begonnen, sieht aber keine Handhabe für ein Einschreiten.
Zwar räumt die Behörde ein, dass die Spritpreise vor Feiertagen flächendeckend erhöht werden. Allerdings gebe es keine Hinweise für Absprachen zwischen den Konzernen. Vielmehr sei der Tankstellenmarkt so transparent, dass sich die Konkurrenten die Preise voneinander «abgucken» könnten. Vor Feiertagen oder Ferien haben sich laut Behörde «Preissetzungsmuster» herausgebildet, die aber für das Kartellamt nicht rechtlich zu belangen sind. Das Kartellamt sieht aber Anhaltspunkte dafür, dass die Mineralölkonzerne zu stark verflochten sind. (afp)