Wiesbaden. Die deutsche Wirtschaft ächzt weiter unter der Krise. Allerdings gibt es erste zarte Anzeichen, dass sich die Konjunktur langsam bessert. Exporte und Industrieumsatz sind im Mai im Vergleich zum Vormonat April leicht gestiegen. Der Vorjahresvergleich jedoch fällt verheerend aus.
Die Wirtschaftskrise trifft den deutschen Außenhandel mit voller Kraft: Das Volumen der Exporte und Importe sank im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um jeweils rund ein Viertel. Im Vergleich zum April dieses Jahres gab es allerdings eine leichte Erholung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte. Auch aus der Industrie gab es erste positive Zeichen für eine Erholung.
Nach den vorläufigen Zahlen wurden im Mai 2009 von Deutschland Waren im Wert von 60,7 Milliarden Euro ausgeführt und Waren im Wert von 51,1 Milliarden Euro eingeführt. Die deutschen Ausfuhren waren damit im Mai 2009 um 24,5 Prozent und die Einfuhren um 22,6 Prozent niedriger als im Mai 2008. Im Vormonatsvergleich war die Entwicklung von Aus- und Einfuhren kalender- und saisonbereinigt jedoch gegenläufig: Während die Ausfuhren gegenüber April 2009 um 0,3 Prozent stiegen, nahmen die Einfuhren um 2,1 Prozent ab.
EU stärkster Handelspartner
Die meisten Im- und Exporte gab es in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) mit einem Volumen von 38,9 Milliarden Euro bei den Ausfuhren und 33,4 Milliarden Euro bei den Einfuhren. In die Länder außerhalb der Europäischen Union - die sogenannten Drittländer - wurden im Mai 2009 Waren im Wert von 21,8 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 17,7 Milliarden Euro aus diesen Ländern importiert.
Umsatz, Produktion und Auftragseingang in der deutschen Industrie haben im Mai gegenüber dem Vormonat zugelegt. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag berichtete, stieg der preisbereinigte Umsatz um 4,6 Prozent gegenüber April. Im Jahresvergleich allerdings fiel immer noch ein großes Minus an: Der Umsatz sackte gegenüber Mai 2008 preisbereinigt um 19 Prozent ab. (ap)