Wiesbaden. Die Talfahrt geht weiter: Der deutsche Export ist im April so stark eingebrochen wie nie, seit Daten erhoben werden. Allerdings: Der April 2008 war ein ausgesprochen guter Exportmonat gewesen.
Die deutschen Exporte sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat in historischem Tempo gefallen. Insgesamt schrumpften die Ausfuhren um knapp 29 Prozent auf 63,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Dies sei der stärkste Einbruch auf Jahressicht seit Beginn der Datenreihe 1950. Der dramatische Rückgang könne jedoch zum Teil mit dem kräftigen Anstieg der Exporte im April 2008 um mehr als 14 Prozent erklärt werden.
Zugleich fielen im April auch die Importe. Auf Jahressicht belief sich das Minus auf knapp 23 Prozent. Insgesamt seien Waren im Wert von 54,4 Milliarden Euro eingeführt worden, hieß es weiter. Zuletzt waren die Importe vor mehr als 45 Jahren derart gesunken. Gegenüber dem Vormonat sanken die Exporte im April saisonbereinigt um 4,8 Prozent und die Importe um 5,8 Prozent.
Für den deutschen Außenhandel ergab sich damit ein Überschuss von 9,4 Milliarden Euro. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem positiven Saldo von 9,3 Milliarden Euro gerechnet. Im März hatte der Saldo der Außenhandelsbilanz plus 11,3 Milliarden Euro und im Vorjahresmonat plus 19,0 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss im April 2009 bei 9,0 Milliarden Euro.
In den ersten vier Monaten des Jahres betrug der Wert der Ausfuhren 262,8 Milliarden Euro, während sich das Volumen der Einfuhren auf 226,6 Milliarden Euro belief. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum lagen die Exporte damit um 23,0 Prozent niedriger. Zugleich fielen die Importe um 16,4 Prozent. Der kumulierte Außenhandelsüberschuss belief sich im Zeitraum Januar bis Ende April auf 36,2 Milliarden Euro. (ddp)