Frankfurt/Main. Nach monatelangen Kita-Streiks wagen Kommunen und Gewerkschaften heute einen neuen Einigungsversuch. Die rund 220000 Mitarbeiter kommunaler Kindertagesstätten fordern mehr Lohn und besseren Gesundheitsschutz. Ver.di-Chef Frank Bsirske droht derweil mit einer Ausweitung der Streiks.
Im monatelangen Tarifkonflikt in den Kindertagesstätten unternehmen Arbeitgeber und Gewerkschaften am Donnerstag einen neuen Einigungsversuch. Die Tarifparteien kommen am Mittag in Frankfurt am Main zusammen, um nach einer Lösung für die Bezüge und die Arbeitsbedingungen der rund 220.000 kommunalen Erzieher und Sozialpädagogen zu suchen.
Setzen alles an Einigung
Ver.di-Chef Frank Bsirske drohte mit einer Ausweitung der Streiks. «Wenn die Arbeitgeber hier weiter blockieren, wird es zu einer Eskalation des Konflikts kommen. Und dann werden die Streiks fortgesetzt und ausgeweitet», sagte Bsirske der «Passauer Neuen Presse» laut Vorabmeldung. Gleichzeitig betonte er, man werde alles daran setzen, noch in dieser Woche eine Einigung zu erreichen. «Was die Aufwertung des Berufsbildes angeht, werden wir sicher keine Bäume in den Himmel wachsen sehen. Aber man muss doch zumindest anerkennen, dass die Aufgaben der Erzieher heutzutage sehr viel anspruchsvoller sind als früher.»
Mindestens zweitägige Verhandlungen
Die Verhandlungskommissionen der Gewerkschaften und der kommunalen Arbeitgeber richten sich auf mindestens zweitägige Verhandlungen ein. Die Gespräche wurden in der vergangenen Woche unterbrochen. Streitpunkt ist die Einstufung der kommunalen Beschäftigten - neben den Erziehern in Kindertagesstätten sind dies Sozialarbeiter und Sozialpädagogen in Ämtern, Jugendeinrichtungen und Behindertenwerkstätten - in den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes. Außerdem wird über einen Gesundheitstarifvertrag verhandelt, der die Arbeitsbedingungen verbessern soll. (AP)