Berlin. Die IG Bau will die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe offiziell für gescheitert erklären und noch in dieser Woche die Schlichtung anrufen. Knackpunkt der Verhandlungen war die Zukunft der Mindestlöhne am Bau.

Die IG Bau will die Tarifverhandlungen für die 700.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe offiziell für gescheitert erklären und noch in dieser Woche die Schlichtung anrufen. Das kündigte der Gewerkschaftsvorsitzende Klaus Wiesehügel am Montag in Berlin an. «Wir brauchen offenbar einen Moderator, damit die Arbeitgeber gezwungen sind, ihre Verhandlungsfähigkeit herzustellen», sagte er.

Formell wollte der Gewerkschaftsvorstand nach der Pressekonferenz einen entsprechenden Beschluss fassen. Die Schlichtung soll unter Führung des früheren Bundeswirtschaftsministers und SPD-Politikers Wolfgang Clement stattfinden. Der inzwischen aus der SPD ausgetretene Clement wurde bereits vergangenes Jahr im Streit über die Mindestlöhne eingeschaltet.

Die IG Bau verlangt neben der Anhebung der Ost-Löhne auf West-Niveau sechs Prozent mehr Geld. Knackpunkt der Verhandlungen war aber die Zukunft der Mindestlöhne am Bau. Darüber gab es zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaft keine Einigung. Die Gewerkschaft sprach von «unüberbrückbaren Differenzen» in dieser Frage. Auch hatten die Arbeitgeber in drei Verhandlungsrunden kein Angebot für Lohnsteigerungen vorgelegt. (ap)