Wiesbaden. Die deutsche Wirtschaftsleistung sinkt weiter. Im ersten Quartal 2009 hat das Statistische Bundesamt einen Rückgang von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum festgestellt. Während private und staatliche Nachfrage leicht anstiegen, gingen Exporte und Investitionen zurück.

Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Quartal einen historischen Einbruch erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) reduzierte sich von Januar bis März gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 3,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden auf Basis erster Berechnungen mitteilte. Dies sei der vierte Rückgang gegenüber dem Vorquartal in Folge und zugleich der stärkste seit Beginn der Berechnung amtlicher Quartalsergebnisse 1970. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 3,2 Prozent gerechnet.

Anstieg bei privatem und staatlichem Konsum

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Gegenüber dem ersten Quartal 2008 ging das BIP kalenderbereinigt um 6,9 Prozent zurück. Volkswirte hatten hier ein Minus von 6,2 Prozent erwartet. Unbereinigt - das Berichtsquartal hatte 0,6 Arbeitstage mehr als das erste Quartal 2008 - betrug der Rückgang 6,7 Prozent.

Laut Statistikern hatten sowohl der Außenbeitrag als auch die Investitionen einen negativen Effekt auf das BIP. Allein bei den privaten und staatlichen Konsumausgaben sei ein leichter Anstieg verzeichnet worden. Die Wirtschaftsleistung wurde von 39,9 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 0,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Zugleich revidierte die Behörde ihre bisherigen Berechnungen des Wirtschaftswachstums für das Vorjahr für alle vier Quartale um jeweils 0,1 Prozentpunkte nach unten. Demnach sank zwischen Oktober und Dezember das BIP gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent. (ddp)