Nürnberg. Die Belastungen für den deutschen Arbeitsmarkt nehmen infolge der Wirtschaftskrise immer weiter zu. Besonders in Westdeutschland sinkt die Zahl der offenen Stellen. Die ostdeutsche Wirtschaft ist wegen ihrer geringeren Exportabhängigkeit weniger betroffen.

Die Belastungen für den deutschen Arbeitsmarkt nehmen infolge der Wirtschaftskrise immer weiter zu. Im ersten Jahresviertel sank die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Vorquartal um rund 221 00 auf 870 000, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag in Nürnberg unter Berufung auf eine Studie mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe es 273 000 Jobangebote weniger gegeben.

Dem IAB zufolge hat die Wirtschaftskrise mit der üblichen Verzögerung von einigen Monaten inzwischen deutliche Spuren auf dem Stellenmarkt hinterlassen. Der Rückgang der offenen Stellen zwischen Januar und März habe nahezu ausschließlich Westdeutschland betroffen. Wegen ihrer geringeren Exportabhängigkeit sei die ostdeutsche Wirtschaft weniger hart von der Rezession betroffen.

Welche Branchen sind betroffen?

In den Branchen Metall, Elektro, Maschinen- und Fahrzeugbau gab es laut den Arbeitsmarktexperten bereits im vierten Quartal 2008 fast nur noch halb so viele offene Stellen als ein Jahr zuvor. Mittlerweile wirke sich die Krise aber auch auf die Zahl der offenen Stellen in den meisten anderen Branchen deutlich aus.

Zuwächse seien dagegen im Bereich der sozialen Dienstleistungen verzeichnet worden. Diese Branche folge mittlerweile bei den sofort zu besetzenden offenen Stellen den Ingenieurberufen. Insgesamt würden 63 000 Arbeitgeber in den kommenden drei Jahren einen steigenden Bedarf an Arbeitskräften in den sozialen Berufen erwarten.

Das IAB erfasst nach eigenen Angaben viermal pro Jahr das gesamte Stellenangebot, darunter auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Jährlich im Herbst werden rund 14 000 Betriebe schriftlich, in den anderen drei Quartalen 8000 Firmen telefonisch befragt. (ddp)