Bonn. Der Umsatz der Deutschen Telekom stieg im dritten Quartal um 5,2 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Trotz eines deutlichen Gewinnrückganges hält der Konzern an seiner Prognose fürs Gesamtjahr fest. Der ohnehin schon positive Trend habe noch an Tempo gewonnen so Vorstandsvorsitzender Obermann.
Trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs hält die Deutsche Telekom an ihrer Prognose für das Gesamtjahr fest. Wie der Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte, stieg der Umsatz im dritten Quartal um 5,2 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Dabei wirkte sich vor allem die Einbeziehung der griechischen Telefongesellschaft OTE positiv aus. Der Konzernüberschuss lag mit 959 Millionen Euro um 7,2 Prozent über dem Vorjahreswert, bereinigt um Sondereinflüsse sank er um 9,1 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro.
Für die ersten neun Monate meldete die Telekom ein Umsatzplus von 6,2 Prozent auf 48,4 Milliarden Euro. Der Gewinn brach allerdings um 83,9 Prozent auf 356 Millionen Euro ein. Bereinigt um Sondereinflüsse lag der Gewinn 3,1 Prozent unter Vorjahresniveau bei 2,48 Milliarden Euro. Das ist im Wesentlichen auf die Abwertung des Engagements von T-Mobile in Großbritannien zurückzuführen, die im ersten Quartal mit einem Minus von 1,8 Milliarden Euro in die Bilanz eingestellt wurde.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) als Messgröße für die effektive Unternehmensentwicklung lag im dritten Quartal mit 5,5 Milliarden Euro um 5,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Für die ersten drei Quartale lag es bei 15,6 Milliarden Euro, ein Plus von 5,5 Prozent. Bei der anderen aus Unternehmenssicht wichtigen Kennzahl, den frei verfügbaren Mitteln oder Free Cashflow, verzeichnete die Telekom im dritten Quartal ein Plus von 49,6 Prozent auf fast 3,3 Milliarden Euro. Wegen der schwachen Entwicklung zu Jahresbeginn lag der Free Cashflow in den ersten neun Monaten allerdings 11,8 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums bei 5,1 Milliarden Euro.
«An Tempo gewonnen»
Die Telekom habe den «positiven Trend des zweiten Quartals fortgesetzt und an Tempo gewonnen», erklärte Vorstandsvorsitzender René Obermann. Der Konzern bestätige deshalb seine im April angepasste Jahresprognose. Danach soll das Ebitda für das Gesamtjahr um 2 bis 4 Prozent entsprechend knapp 400 Millionen bis 800 Millionen Euro sinken, allerdings ohne Berücksichtigung von OTE. Der Free Cashflow soll etwa 6,4 Milliarden Euro erreichen. Dank OTE, die erst ab Februar bilanziert wird, soll der Free Cashflow etwa 7 Milliarden Euro erreichen. Der Beitrag von OTE zum Ebitda wird bei 2 Milliarden Euro erwartet.
Zwischen Juli und September sei es dem Unternehmen gelungen, die Profitabilität in allen operativen Segmenten gegenüber dem Vorquartal zu steigern, erklärte die Telekom. Für die Problemfelder Großbritannien, USA und Polen habe der Konzern wirksame Maßnahmen eingeleitet, sagte Obermann.
Für T-Mobile in Großbritannien stehen die Verhandlungen über ein Gemeinschaftsunternehmen mit der France-Telecom-Tochter Orange nach einem Bericht von «WirtschaftsWoche Online» kurz vor dem Abschluss. In den USA setzt die Telekom auf einen massiven Ausbau des UMTS-Netzes und damit der Datendienste sowie einen deutliche Aufstockung des Vertriebs. Allerdings verlor T-Mobile USA im dritten Quartal 77.000 Kunden. Die polnische Tochter PTC sei dank Effizienzsteigerungen inzwischen wieder erfolgreich. (ap)